Page 241 - Karmen Pižorn, Alja Lipavic Oštir in Janja Žmavc, ur. • Obrazi več-/raznojezičnosti. Ljubljana: Pedagoški inštitut, 2022. Digitalna knjižnica, Dissertationes 44
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mehrsprachigkeit – die einzige herausforderung in der flüchtlingsbeschulung?
Bild 1: Jugendliche in Berufsintegrationsklassen nach Herkunftsregion im Oktober 2017
in Bayern
Die sprachliche Heterogenität herrscht auch im Zusammenhang mit
den unterschiedlichen Erstsprachen. So sitzen nebeneinander Jugendli-
che, die Tigrinja, Oromo, Kurdisch, Arabisch, Persisch, Französisch, Un-
garisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Polnisch oder sogar Thailändisch
als Erstsprache sprechen. Das einzige sprachliche Element, das alle verbin-
det, ist die zu lernende Sprache, die aber auch gleichzeitig die lingua franca
für alle Beteiligten ist, nämlich Deutsch.
Die Schüler und Schülerinnen sind aufgefordert, im Unterricht
Deutsch zu sprechen. Das bedeutet aber nicht, dass die Erstsprache nicht
als Hilfe einbezogen werden darf. Häufig ist die Erstsprache vor allem im
Fachunterricht hilfreich. Gibt es mehrere Schüler und Schülerinnen aus
demselben Land, wobei einige z. B. in Mathe schwächer sind, werden die
stärkeren Schüler und Schülerinnen oft gebeten, den Stoff ihren Kollegen
oder Kolleginnen in der Erstsprache zu erklären, was häufig das Verständ-
nis erleichtert.
Unseres Erachtens sollte man im Unterricht nicht ganz auf die eigene
Erstsprache verzichten. Diese repräsentiert nämlich die eigene Identität ei-
ner Person, die durch die Migration nicht verloren geht. Die Jugendlichen
präsentieren nämlich meistens sehr stolz ihre Erstsprache. Die Lehrkraft
hat eine Menge an Möglichkeiten, wie die unterschiedlichen Erstsprache
präsent bleiben können. Zum Beispiel kann man im Rahmen der Klasse
die Begrüßungen in jeder Sprache sammeln und diese dann an einer Pinn-
wand befestigen.
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Bild 1: Jugendliche in Berufsintegrationsklassen nach Herkunftsregion im Oktober 2017
in Bayern
Die sprachliche Heterogenität herrscht auch im Zusammenhang mit
den unterschiedlichen Erstsprachen. So sitzen nebeneinander Jugendli-
che, die Tigrinja, Oromo, Kurdisch, Arabisch, Persisch, Französisch, Un-
garisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Polnisch oder sogar Thailändisch
als Erstsprache sprechen. Das einzige sprachliche Element, das alle verbin-
det, ist die zu lernende Sprache, die aber auch gleichzeitig die lingua franca
für alle Beteiligten ist, nämlich Deutsch.
Die Schüler und Schülerinnen sind aufgefordert, im Unterricht
Deutsch zu sprechen. Das bedeutet aber nicht, dass die Erstsprache nicht
als Hilfe einbezogen werden darf. Häufig ist die Erstsprache vor allem im
Fachunterricht hilfreich. Gibt es mehrere Schüler und Schülerinnen aus
demselben Land, wobei einige z. B. in Mathe schwächer sind, werden die
stärkeren Schüler und Schülerinnen oft gebeten, den Stoff ihren Kollegen
oder Kolleginnen in der Erstsprache zu erklären, was häufig das Verständ-
nis erleichtert.
Unseres Erachtens sollte man im Unterricht nicht ganz auf die eigene
Erstsprache verzichten. Diese repräsentiert nämlich die eigene Identität ei-
ner Person, die durch die Migration nicht verloren geht. Die Jugendlichen
präsentieren nämlich meistens sehr stolz ihre Erstsprache. Die Lehrkraft
hat eine Menge an Möglichkeiten, wie die unterschiedlichen Erstsprache
präsent bleiben können. Zum Beispiel kann man im Rahmen der Klasse
die Begrüßungen in jeder Sprache sammeln und diese dann an einer Pinn-
wand befestigen.
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