Page 22 - Jonatan Vinkler, Maja Šetinc in Blaž Javornik (ur.). Primož Trubar: Hišna postila 1595. Zbrana dela Primoža Trubarja 9.
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Parafraza Rim 3,4: »Da se izkažeš pravičnega Rom. 3.41 Vorrede.
v svojih besedah in zmagaš, kadar te sodijo.«
durch den Glauben fähig und theilhafftig würdt / wie dann die Feſt
42. Pravilno denselben. der lieben Heiligen darzwiſchen gleich als exempla der menſclichen
gebrechligkeit / ihres Glaubens / gedult unnd anderer Chriſtlichen
43. Parafraza Apd 15,11: »Mi vendar verujemo, Act. 15. 43 Tugenden / zur Beſſerung / Troſt / ſtärckung unnd nachvolgung
da smo po milosti Gospoda Jezusa odrešeni fürgehalten werden. Daß alſo die ſchöne Ordnung der Euangelien
tako kakor oni.« zeuget unnd kundtſchafft gibt / daß von alters her alles allein auff
diſen zweck unnd end gerichtet / unnd gemeinet worden / allein
durch Chriſtum die Gerechtigkeit unnd Seligkeit in Wort unnd Sar-
camenten durch veſten Glauben zuſuchen unnd zuerlangen.
Dan[n] die andere aberglaubiſche un[d] abgöttiſche Feſta /
ſampt jren Legenden / auch der mißbrauch und verkehrung der alten
Chriſtlichen Feſt / durch liſt des Satans / unnd ſeine dienſtwillige /
zu verwirrung ſolcher ſchönen uralten anordnung / und zur vertunc-
kelung des reinen Glaubens an Chriſtum / in die Kirchen erſt lang
hernach eingeſchoben / unnd derſelben ſein auffgedrungen worden.
Welches ſich aber ſelbs verräht / daß es nicht allein der zeit halben
new unnd frembd / ſondern auch der zil und zweck / darumb es an-
gerichtet / von den alten abführt / und dem zuwider iſt.
Auß welchem dann offenbar / daß wir kein newe Lehr / wie ſie
uns fälſchlich beſchuldigen / unnd die erſt von Lutheri Zeiten her
gewehret / führen un[d] predigen / dieweil wir nicht allein einfeltig
bey den uhralten Lectionibus der Euangelien / wie die in der erſten
Kirchen geordnet / bleiben: Sondern in der erklärung derſelben / eben
den einigen Zweck / denſeben42 Text / auff welchen alle heilige Patri-
archen / Propheten unnd Apoſteln geſehen / nämlich den gebene-
deyten Samen des Weibs / Jeſum Chriſtum / den ewigen Gottes unnd
der heiligen Jungfrauen Marien Sohn / behalten / und alle Menſchen
den wahren Glauben unnd vertrawen / ſampt der ungefärbten Lieb
zu Gott und gegen dem nächſten / lehren treiben unnd uben.
Darauß dann ferrner auch erſcheinet / daß ihr Rhum und
geſchrey des Alters / nichtig und flichtig iſt / und allein dahin zu
deuten / daß / dieweil ſie unſere Chriſtliche Lehr / mit der H. Schrifft
nicht ſtraffen / noch vil weniger ihre newerung darauß beweiſen mö-
gen / ſie uns / nach art und brauch aller verführer / mit dem erdich-
ten Alter / bey dem unwiſſenden hohes unnd nidriges ſtands /
verdächtig machen.
Dann in der Warheit iſt ja allein das der rechte uhralte Glaub / wel-
chen die uhralten Vätter / die heiligen Patriarchen / Propheten unnd
Apoſteln / von Anfang der Welt / auß dem Mund Chriſti / der der aller
elteſte / ia ewige iſt / empfangen: Unnd darnach ſelbs bekennt / gelehrt
unnd beſchriben haben / wie wir dann auch glaubendurch die Gnad unſers
Herrn Jeſu / ſelig zu werden / wie auch ſie geglaubet und ſelig worden ſein.
Dar-
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v svojih besedah in zmagaš, kadar te sodijo.«
durch den Glauben fähig und theilhafftig würdt / wie dann die Feſt
42. Pravilno denselben. der lieben Heiligen darzwiſchen gleich als exempla der menſclichen
gebrechligkeit / ihres Glaubens / gedult unnd anderer Chriſtlichen
43. Parafraza Apd 15,11: »Mi vendar verujemo, Act. 15. 43 Tugenden / zur Beſſerung / Troſt / ſtärckung unnd nachvolgung
da smo po milosti Gospoda Jezusa odrešeni fürgehalten werden. Daß alſo die ſchöne Ordnung der Euangelien
tako kakor oni.« zeuget unnd kundtſchafft gibt / daß von alters her alles allein auff
diſen zweck unnd end gerichtet / unnd gemeinet worden / allein
durch Chriſtum die Gerechtigkeit unnd Seligkeit in Wort unnd Sar-
camenten durch veſten Glauben zuſuchen unnd zuerlangen.
Dan[n] die andere aberglaubiſche un[d] abgöttiſche Feſta /
ſampt jren Legenden / auch der mißbrauch und verkehrung der alten
Chriſtlichen Feſt / durch liſt des Satans / unnd ſeine dienſtwillige /
zu verwirrung ſolcher ſchönen uralten anordnung / und zur vertunc-
kelung des reinen Glaubens an Chriſtum / in die Kirchen erſt lang
hernach eingeſchoben / unnd derſelben ſein auffgedrungen worden.
Welches ſich aber ſelbs verräht / daß es nicht allein der zeit halben
new unnd frembd / ſondern auch der zil und zweck / darumb es an-
gerichtet / von den alten abführt / und dem zuwider iſt.
Auß welchem dann offenbar / daß wir kein newe Lehr / wie ſie
uns fälſchlich beſchuldigen / unnd die erſt von Lutheri Zeiten her
gewehret / führen un[d] predigen / dieweil wir nicht allein einfeltig
bey den uhralten Lectionibus der Euangelien / wie die in der erſten
Kirchen geordnet / bleiben: Sondern in der erklärung derſelben / eben
den einigen Zweck / denſeben42 Text / auff welchen alle heilige Patri-
archen / Propheten unnd Apoſteln geſehen / nämlich den gebene-
deyten Samen des Weibs / Jeſum Chriſtum / den ewigen Gottes unnd
der heiligen Jungfrauen Marien Sohn / behalten / und alle Menſchen
den wahren Glauben unnd vertrawen / ſampt der ungefärbten Lieb
zu Gott und gegen dem nächſten / lehren treiben unnd uben.
Darauß dann ferrner auch erſcheinet / daß ihr Rhum und
geſchrey des Alters / nichtig und flichtig iſt / und allein dahin zu
deuten / daß / dieweil ſie unſere Chriſtliche Lehr / mit der H. Schrifft
nicht ſtraffen / noch vil weniger ihre newerung darauß beweiſen mö-
gen / ſie uns / nach art und brauch aller verführer / mit dem erdich-
ten Alter / bey dem unwiſſenden hohes unnd nidriges ſtands /
verdächtig machen.
Dann in der Warheit iſt ja allein das der rechte uhralte Glaub / wel-
chen die uhralten Vätter / die heiligen Patriarchen / Propheten unnd
Apoſteln / von Anfang der Welt / auß dem Mund Chriſti / der der aller
elteſte / ia ewige iſt / empfangen: Unnd darnach ſelbs bekennt / gelehrt
unnd beſchriben haben / wie wir dann auch glaubendurch die Gnad unſers
Herrn Jeſu / ſelig zu werden / wie auch ſie geglaubet und ſelig worden ſein.
Dar-
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