Page 24 - Jonatan Vinkler, Maja Šetinc in Blaž Javornik (ur.). Primož Trubar: Hišna postila 1595. Zbrana dela Primoža Trubarja 9.
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45. Wohn = Wahn; blodnja, utvara. 1. Joh. 5.47 Vorrede.
Joh. 3; 8.48
46. Pravilno gewiß. Joh. 14.49 zuſchreiben unnd geben: So iſt diß ferner erſchröcklich in ihrer Lehr /
47. Parafraza 1 Jn 5,3–4: »To je Božja ljubezen, da se daß ſie die Chriſten heiſſen zweiffeln unnd ſagen / daß ein ſolch kindt-
držimo njegovih zapovedi. In njegove zapovedi niso Rom. 8. lich vertrawen zu Gott ſey ein vermeſſenheit / ja im Concilio zu Trient
težke, kajti vse, kar je rojeno iz Boga, premaga svet. Heb. 11.50 verfluchen unnd verdammen ſie alle / ſo der verheiſſung Gottes in
Chriſto / von der gnaden unnd vergebung der Sünden / gewiß trawen
In zmaga, ki premaga svet, je naša vera.« unnd glauben. Da doch ſolch vertrawen ſich nicht auff menſclichen
48. Parafraza Jn 3,34: »Kogar je namreč poslal Bog, wohn45 oder zuſagen / ſondern auff Gottes Wort ſich grundet / welches
ja ſo g[e]wiß46 unnd unfehlbar iſt / als Gott ſelbs. Und an demſelben
govori Božje besede, kajti on ne daje Duha na zweiffeln iſt im grund anders nicht / dann Gott lugen ſtraffen / als
mero.«; parafraza Jn 8,44: »Vi pa ste od svojega wann er das / was er mit einem Eid verſpricht und zuſagt / nicht
očeta, hudiča, in hočete uresničevati njegove želje. gewiß geben wölle denen / ſo darumb ſeufftzen unnd es hertzlich be-
On je bil od začetka morilec ljudi in ni obstal v geren und annemen / Da doch Gott nicht liegen kan / ſondern was er
resnici, ker v njem ni resnice. Kadar govori laž, govori redet / das helt er gewiß. Darumb denn der Glaub ein hypoſtaſis / das
iſt / ein veſter grundt und beſtendige zuuerſicht iſt deſſen / das man
iz svojega, ker je lažnivec in oče laži.« auß Gottes Wort hoffet / un[d] nicht zweiffelt an dem / das man nicht
49. Parafraza Jn 14,27: »Mir vam zapuščam, svoj mir ſihet / Gott aber ſelbs zugeſagt / und verſprochen hat.
vam dajem. Ne dajem vam ga, kakor ga daje svet.
Daran dann ſo wenig zu zweiffeln / als an den andern Artickeln
Vaše srce naj se ne vznemirja in ne plaši.« unſers Chriſtlichen Glaubens / von unſer Erſchaffung / von der
50. Parafraza Rim 8,1–17: življenje po Duhu; Menſchwerdung des Sohns Gottes / von ſeine[n] Tod / aufferſtehung
und ſitzen zur gerechten Hand Gottes / welches wir mit unſer Vernun-
parafraza Heb 11,1–40: vera. fft eben ſo wenig begreiffen können / als die verheiſſene Gnad in
Chriſto / und vergebung der Sünden: Aber darumb keines wegs an
51. Ps 116,11. Pſal. 116.51 unser Erſchaffung / an der Menſchwerdung / Tod und Aufferſtehung
Chriſti zweiffeln. Dann warumb ſolten wir einem / unnd den andern
52. Parafraza Rim 14,23: »Kdor pa jé v dvomu, je Rom. 14. Articul glauben / unnd an diſem / von der vergebung der Sünden /
obsojen, če jé, ker tega ne dela iz vere. Kar koli pa Heb. 11. aufferſtehung des Fleiſches / unnd dem ewigen Leben / in zweiffel ſte-
ne izvira iz vere, je greh.«; parafraza Heb 11,3: »Po Rom. 10. 52 hen? welches nicht Chriſtlich / ſondern Heidniſch und Epicuriſch were.
veri spoznavamo, da so bili svetovi urejeni z Božjo
besedo, tako da je to, kar se vidi, nastalo iz tega, kar Es iſt aber kein wunder / daß sie Widerßacher ſolliche Lehre von
se ne kaže.« ; parafraza Rim 10,14–18: odrešenje za der ungewißheit und Zweiffel führen / dieweil ihr höchſter und beſter
Glaub und Gottesdienſt nichts anders dann Menſchenlehr unnd Gebot
vse. iſt / welche ja freilich im Reich Chriſti eitel und vergeblich / zu welcher
auch die Vernunfft ſelbs nicht kan ja ſagen / noch ſich darauff verlaſſen
/ was Menſchen von ihnen ſelbs von Gottes Willen unnd Seligkeit
lehren und fürgeben / und gilt allhie die unfehlbare Regel / daß Gott
in ſachen / den Him[m]el und die Seligkeit betreffend / allein warhaff-
tig iſt / alle Menſchen aber ſeind Lügner.

Es iſt aber allhie gar ſchwacher unnd loſer Grundt / was ſie von
dem guten eyfer und wolmeinung ihrer Voreltern fürgeben. Da ſie wol
wiſſen können / daß ſollicher ſine ſcientia / ohne gewiſſe wiſſenſchafft
/ und ohne den Glauben kein tatt noch platz hat / dan[n] ohne den
Glauben iſt alles Sünd / wie gut unnd wol es immer mag gemeint ſein
/ der Glaub aber kompt auß dem Gehör Gottliches Worts / un[d] hat
ſein bestandt nicht auff Menſchen / ſonder allein auff Gottes

Zeugnuß /

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