Page 25 - Jonatan Vinkler, Maja Šetinc in Blaž Javornik (ur.). Primož Trubar: Hišna postila 1595. Zbrana dela Primoža Trubarja 9.
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Vorrede.

Zeugnuß / daß er mit Paulo ſagen kan: Ich weiß wem ich geglaubt
hab.
2. Tim. 1.53 53. 2 Tim 1,12.
54. Parafraza 2 Kor 12,9–10: »A mi je rekel:
Eitel unnd vergeblich iſt auch das / was ſie von der gebrechli- »Dovolj ti je moja milost. Moč se dopolnjuje v
gkeit und ſchwachheit der Menſchen fürgeben / Da doch menſchli- slabotnosti.« Zato se bom zelo rad ponašal s svojimi
chen Kräfften auch nicht das wenigſte thun unnd helffen zu dem slabotnostmi, da bi se v meni utaborila Kristusova
Glauben / ſondern widerſterben demſelben natürlich unnd in allen 2. Cor. 12.54 moč. Vesel sem torej slabotnosti, žalitev, potreb,
Stucken / wie geſchriben iſt / es kan niemand Chriſtum einen Herrn preganjanj in stisk za Kristusa. Kajti močan sem
nennen ohn den H. Geiſt: Welcher aber gegeben würdt / unnd diß tedaj, ko sem slaboten.«
ſein Werck ubet allein durch die Predigt unnd das gehör des Worts
Gottes / welches dan[n] iſt wie ein fruchtbarer Regen / zuſchaffen in 55. Parafraza Hab 2,4: »Glej, napihnjena je, njegova
den Hertzen der zuhörer das / darumb es geſandt iſt / fürnemlich duša v njem ni prava, pravični pa bo v svoji veri
aber den Glauben in einem jeden / nach der maß wie er will. živel.«
Dann es ligt hierinnen nicht daran / wie groß und ſtarck ſolcher 56. Parafraza 2 Pet 1,4: »Po njiju nam je podaril tiste
Glaub iſt / wann es nur ein warhafftiger Glaub iſt / welcher die ver- dragocene in največje obljube, da bi po teh postali
heiſſung Gottes in Chriſto annim[m]et / und derſelben trawet / und deležni božanske narave in ubežali pred svetno,
ſich tröſtet. So ſpricht der Prophet Habacuc / daß ein jeder werde ſei- Abac. 2.55 poželjivo pokvarjenostjo.«
nes Glaubens leben / unnd keiner würdt zu ſchanden: / der jm trawet. 2. Pet. 1.56
Dann wir haben ein gewiſſes Prophetiſch wort / in welchem uns das
weſen unnd der will Gottes lauter und klar dargeſtelt iſt / Darauff
dann der Glaub auch gewiß und unfehlbar iſt / welcher auch der
Chriſten höchſter unnd beſter Gottesdienſt iſt / da man Gott die Ehr
der Warheit und Barmhertzigkeit gibt / und trawet von Hertzen ſeiner
verheiſſen gnaden in Chriſto / welcher auch veſt ſteht wider den Teuffel
unnd ſein gantzes Heer / Welt / fleiſch / und was er braucht und für-
nimbt / diſe Ehre und Dienſt Gottes zuwehren und zuuerhindern.
D ann unſer Glaub iſt nicht ein bloſſe wiſſenſchafft der Hiſtorien
/ wie ſie von ihnen Glauben lehren / oder ein leerer wohn und dunc-
kel des Hertzen / wie die falſch glaubigen vermeinen / ſondern es iſt
ein gewiſſer grundt der gnaden Gottes in Chriſto / von der Gerechti-
gkeit unnd Seligkeit / ſo ihm verheiſſen iſt: Da der Menſch an im
ſelbs / und allem ſeinem thun verzagt / un[d] bloß allein hanget an
Chriſti Verdienſt / welcher anrichtet ein kräfftiges newes und leben-
diges weſen / das da vil Frucht bringet / und immerzu guts thut ge-
gen Gott / mit loben / dancken / beten und verkündigen der groſſen
Thaten Gottes in Chriſto / gegen dem nächsten / mit Lieb / dienen /
helffen / geben / leiden / gedulden allerley ubels biß in den Tod.
D an[n] vor Gott gilt ja nicht / denn allein ſein lieber Sohn Jeſus
Chriſtus / der iſt gantz rein und heilig vor ihm. Wo oder nun iſt / da
ſihet Gott mit gnaden hin / un[d] hat ſein wolgefallen. Der Sohn
Gottes aber / würdt durch kein Werck / ſondern allein durch den
Glauben erkannt / ergriffen unnd in das Hertz gefaſſet / unnd richtet
auß / was biß her vom Glauben geſagt iſt.
):( ):( iiij Der-

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