Page 18 - Jonatan Vinkler, Maja Šetinc in Blaž Javornik (ur.). Primož Trubar: Hišna postila 1595. Zbrana dela Primoža Trubarja 9.
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10. Parafraza 1 Mz 1,1: »Na začetku je Bog ustvaril Gen. 1. Vorrede.
nebo in zemljo«; parafraza Ps 103,21: »Slavite Pſal. 103; 104.10
Es iſt aber alles in diſer Poſtill alſo einfeltig unnd verständig
Gospoda, vse njegove vojske, vi, njegovi služabniki, erkläret und dargegeben / daß für das gemeine Volck kaum ettwas
ki izpolnjujete njegovo voljo«; parafraza Ps 104,28: verſtändigers zufinden iſt / wie dann ſolche Predigten von Luthero
»Daješ jim, pobirajo, odpreš svojo roko, nasičena so meiſtes theils anheims gegen ſeinen Haußgenoſſen geſchehen / daher
er ſie auch die Haußpoſtill genannt / weil er ſich ſonderlich befliſſen
z dobrinami.« / alle ſtuck der Chriſtlichen Lehr / auff das einfeligſte darzugeben /
unnd zuerklären / und die ſeinigen von den alten Irrthumben zube-
richten unnd abzuführen.
Gelehrten und erfahrnen Leuten / ſo ſich durch Gottes gnad in
die böſe zeit ſchicken / das böſe von dem guten underſcheiden / unnd
das Unkraut von dem Weitzen abſöndern können / hat mein Vatter
ſeliger hiemit kein maß noch ordnung geben wöllen / ſondern allze-
it nichts mehrers gewünſcht / dann daß ein jeder ſein verlihten Pfun-
dt alſo anlege / damit es nit zur ergernuß / ſondern zur beſſerung
diene. Darneben aber auch allzeit ſein hertzlicher Wunſch gewesen /
daß diſes Gottſeligen Mannes Schrifften jederman fürnämlich beuo-
hlen und lieb ſein möchten: unnd daß alle Chriſten vilmals fleiſſig
erwegeten und betrachteten / die groſſen Wolthaten Gottes / ſo er
der Welt / durch diſen von jme erleuchten unnd außerwöhlten Man
/ zu diſer letſten trübſäligen zeit erzeiget hat.
Dann was die lieb Kirch ietzo in den letſtentagen und end der
Welt / für liecht und erkanntnuß / von den fürnembſten Artickeln
der wahren Religion hat / das hat sie nächst Göttlicher gnaden durch
diſen Werckzeug empfangen. Nämlich eben das Euangleium / das die
lieben heiligen Patriarchen von anfang der Welt / und nach jnen die
heiligen Propheten unnd Apoſtel vermög ihrer eigen Schrifften /
durch Offenbarung des H. Geists / geglaubt / gepredigt unnd
geſchriben haben / wie dann auch in unſern Predigten nichts anders
gelehrt / getriben und gehört würdt / dann was von den heiligen
Männern Gottes / durch trib des H. Geistes / von Chriſto und ſeinem
Reich / von ſeinem Ampt und Verdienſt / und der ewigen Seligkeit
allzeit iſt verkundt und gepredigt worden / und können uns die Wi-
derſächer anders unnd widriges / redlich und mit grund der Warheit
/ nimmermehr beybringen.
Dann (dieſelb unſer beſtändige Göttliche Lehr / mit wenig worten
unnd ſummariter zuerholen) wir ja nie anderſt geglaubt / gelehrt und
bekennt haben / dann daß Gott Vatter / Sohn und H. Geist / der Eini-
ge / Wahre / Ewige / Allmächtige / Gerechte unnd Barmhertzige Gott
/ Himmel und Erden / unnd alles was darinnen / ſehr gut erſchaffen /
und noch erhelt / unnd ohn ihne nicht iſt / noch beſtehet / der alles in
ſeiner Hand hat / thut und wircket nach ſeinem guten willen / und
ihme nichts widerſtreben kan: der den Menſchen zwar nach ſei-
nem
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nebo in zemljo«; parafraza Ps 103,21: »Slavite Pſal. 103; 104.10
Es iſt aber alles in diſer Poſtill alſo einfeltig unnd verständig
Gospoda, vse njegove vojske, vi, njegovi služabniki, erkläret und dargegeben / daß für das gemeine Volck kaum ettwas
ki izpolnjujete njegovo voljo«; parafraza Ps 104,28: verſtändigers zufinden iſt / wie dann ſolche Predigten von Luthero
»Daješ jim, pobirajo, odpreš svojo roko, nasičena so meiſtes theils anheims gegen ſeinen Haußgenoſſen geſchehen / daher
er ſie auch die Haußpoſtill genannt / weil er ſich ſonderlich befliſſen
z dobrinami.« / alle ſtuck der Chriſtlichen Lehr / auff das einfeligſte darzugeben /
unnd zuerklären / und die ſeinigen von den alten Irrthumben zube-
richten unnd abzuführen.
Gelehrten und erfahrnen Leuten / ſo ſich durch Gottes gnad in
die böſe zeit ſchicken / das böſe von dem guten underſcheiden / unnd
das Unkraut von dem Weitzen abſöndern können / hat mein Vatter
ſeliger hiemit kein maß noch ordnung geben wöllen / ſondern allze-
it nichts mehrers gewünſcht / dann daß ein jeder ſein verlihten Pfun-
dt alſo anlege / damit es nit zur ergernuß / ſondern zur beſſerung
diene. Darneben aber auch allzeit ſein hertzlicher Wunſch gewesen /
daß diſes Gottſeligen Mannes Schrifften jederman fürnämlich beuo-
hlen und lieb ſein möchten: unnd daß alle Chriſten vilmals fleiſſig
erwegeten und betrachteten / die groſſen Wolthaten Gottes / ſo er
der Welt / durch diſen von jme erleuchten unnd außerwöhlten Man
/ zu diſer letſten trübſäligen zeit erzeiget hat.
Dann was die lieb Kirch ietzo in den letſtentagen und end der
Welt / für liecht und erkanntnuß / von den fürnembſten Artickeln
der wahren Religion hat / das hat sie nächst Göttlicher gnaden durch
diſen Werckzeug empfangen. Nämlich eben das Euangleium / das die
lieben heiligen Patriarchen von anfang der Welt / und nach jnen die
heiligen Propheten unnd Apoſtel vermög ihrer eigen Schrifften /
durch Offenbarung des H. Geists / geglaubt / gepredigt unnd
geſchriben haben / wie dann auch in unſern Predigten nichts anders
gelehrt / getriben und gehört würdt / dann was von den heiligen
Männern Gottes / durch trib des H. Geistes / von Chriſto und ſeinem
Reich / von ſeinem Ampt und Verdienſt / und der ewigen Seligkeit
allzeit iſt verkundt und gepredigt worden / und können uns die Wi-
derſächer anders unnd widriges / redlich und mit grund der Warheit
/ nimmermehr beybringen.
Dann (dieſelb unſer beſtändige Göttliche Lehr / mit wenig worten
unnd ſummariter zuerholen) wir ja nie anderſt geglaubt / gelehrt und
bekennt haben / dann daß Gott Vatter / Sohn und H. Geist / der Eini-
ge / Wahre / Ewige / Allmächtige / Gerechte unnd Barmhertzige Gott
/ Himmel und Erden / unnd alles was darinnen / ſehr gut erſchaffen /
und noch erhelt / unnd ohn ihne nicht iſt / noch beſtehet / der alles in
ſeiner Hand hat / thut und wircket nach ſeinem guten willen / und
ihme nichts widerſtreben kan: der den Menſchen zwar nach ſei-
nem
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