Page 17 - Jonatan Vinkler, Maja Šetinc in Blaž Javornik (ur.). Primož Trubar: Hišna postila 1595. Zbrana dela Primoža Trubarja 9.
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Vorrede.
derſelben an ihr ſelbs / verhoffe ich / werde E. Gnaden und H. wie
auch alle fromme Chriſtliche hertzen / ihnen dieſelbe zum beſten ge-
fallen laſſen. Daß aber mein Vatter ſeliger / vor allen andern / die
Haußpoſtill Lutheri (ſeliger gedächtnuß) erwehlt und verwündiſcht
hat / iſt ſolches von jme nit ohne ſonderbare erhebliche urſachen und
bedencken geſchehen. Dann ob er gleichwol in heiliger Schrifft ſo vil
begnadet / daß er ſelbst die Außlegung der Euangelien verfaſſen /
und ein Poſtill hette verfertigen mögen / hat er doch lieber bey des
frommen Lutheri / als der elteſten und reineſten Haußpoſtil / verble-
iben / dann ein eigen Werck zurichten wöllen / allen argwohn der
newerung zuuerhüten: ſonderlich weil dieſelbe in allen umbſtänden
der maſſen beſchaften / dass es ſie diſem Land Crein für die bequ-
emſte und nutzlichſte gehalten. Wie dann auch Gottſelige unnd für-
neme Hochgelehrte Leut / ſo er derwegen zu raht gezogen / für recht
und nutzlich erkennt haben.
Dann hierinnen auch zu bedencken / daß andere Poſtilen vaſt
alle / nach der geſchaffenheit ſonderbarer zeit und ort / wie ein jeder
getrewer Paſtor fürſichtiglich geſehen / daß es die gelegenheit ſeiner
Pfarr unnd beichtkinder erfordert / unnd derwegen nit jederman in
gemein / ſondern fürnemblich auff die jenigen gerichtet / denen ſie
in ſonderheit geſchrieben worden.
Unnd dieweil such nach der zeit Lutheri / der leidige Teuffelan
mehren orten / den / durch das heilig Euangelium / außgefegten
Phariſeiſchen alten Saurteig / in vil weg / wider in die Kirchen ein
zuſchleichen ſich befliſſen: haben die getrewe Lehrer und Paſtores /
damit ſie ſich ſolchem betrug und verführung widerſetzen / und ihre
zuhörer darwider / beides mündtlich in ihren Predigten / und ſchri-
fftlich in der Poſtillen unterrichten unnd warnen / und der falſichen
Lehr und Irrthumben grundtlich begegnen möchten: offmals / auß
getrungener notturfft / von den Schulen entlehnete / frembde / und
der Gemein ungewohnte / unbekannte wort unnd Reden brauchen
muſſen / Welches dan[n] auch mein Vatter ſeliger betrachtet / und
damit der einfeltigen / unnd ſonderlich deren / ſo von den Newen
Secten nichts wiſſen noch gehört haben / zuuerſchonen / vor allen
andern diſe Poſtillam fürgenommen / als in welcher fürnemblich die
Papiſchtiſche irrthumb angezogen unnd widerlegt werden: Wie dann
bey uns in Crein (Gott lob) allein die irrthumb des Bapſtumbs in der
Gemein bekannt / darwider wir auch zu lehren unnd zu warnen ha-
ben / und diſe Poſtill auch dahin gehet / und geſtellt iſt einfeltiglich
/ den wahren reinen Glauben an Chriſtum / rechtſchaffne Lieb /
unnd unzweifliche hoffnung zutreiben unnd zu uben / unnd die Wi-
derchriſtiſchen verführungen / an tag zugeben und zuſtraffen.
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derſelben an ihr ſelbs / verhoffe ich / werde E. Gnaden und H. wie
auch alle fromme Chriſtliche hertzen / ihnen dieſelbe zum beſten ge-
fallen laſſen. Daß aber mein Vatter ſeliger / vor allen andern / die
Haußpoſtill Lutheri (ſeliger gedächtnuß) erwehlt und verwündiſcht
hat / iſt ſolches von jme nit ohne ſonderbare erhebliche urſachen und
bedencken geſchehen. Dann ob er gleichwol in heiliger Schrifft ſo vil
begnadet / daß er ſelbst die Außlegung der Euangelien verfaſſen /
und ein Poſtill hette verfertigen mögen / hat er doch lieber bey des
frommen Lutheri / als der elteſten und reineſten Haußpoſtil / verble-
iben / dann ein eigen Werck zurichten wöllen / allen argwohn der
newerung zuuerhüten: ſonderlich weil dieſelbe in allen umbſtänden
der maſſen beſchaften / dass es ſie diſem Land Crein für die bequ-
emſte und nutzlichſte gehalten. Wie dann auch Gottſelige unnd für-
neme Hochgelehrte Leut / ſo er derwegen zu raht gezogen / für recht
und nutzlich erkennt haben.
Dann hierinnen auch zu bedencken / daß andere Poſtilen vaſt
alle / nach der geſchaffenheit ſonderbarer zeit und ort / wie ein jeder
getrewer Paſtor fürſichtiglich geſehen / daß es die gelegenheit ſeiner
Pfarr unnd beichtkinder erfordert / unnd derwegen nit jederman in
gemein / ſondern fürnemblich auff die jenigen gerichtet / denen ſie
in ſonderheit geſchrieben worden.
Unnd dieweil such nach der zeit Lutheri / der leidige Teuffelan
mehren orten / den / durch das heilig Euangelium / außgefegten
Phariſeiſchen alten Saurteig / in vil weg / wider in die Kirchen ein
zuſchleichen ſich befliſſen: haben die getrewe Lehrer und Paſtores /
damit ſie ſich ſolchem betrug und verführung widerſetzen / und ihre
zuhörer darwider / beides mündtlich in ihren Predigten / und ſchri-
fftlich in der Poſtillen unterrichten unnd warnen / und der falſichen
Lehr und Irrthumben grundtlich begegnen möchten: offmals / auß
getrungener notturfft / von den Schulen entlehnete / frembde / und
der Gemein ungewohnte / unbekannte wort unnd Reden brauchen
muſſen / Welches dan[n] auch mein Vatter ſeliger betrachtet / und
damit der einfeltigen / unnd ſonderlich deren / ſo von den Newen
Secten nichts wiſſen noch gehört haben / zuuerſchonen / vor allen
andern diſe Poſtillam fürgenommen / als in welcher fürnemblich die
Papiſchtiſche irrthumb angezogen unnd widerlegt werden: Wie dann
bey uns in Crein (Gott lob) allein die irrthumb des Bapſtumbs in der
Gemein bekannt / darwider wir auch zu lehren unnd zu warnen ha-
ben / und diſe Poſtill auch dahin gehet / und geſtellt iſt einfeltiglich
/ den wahren reinen Glauben an Chriſtum / rechtſchaffne Lieb /
unnd unzweifliche hoffnung zutreiben unnd zu uben / unnd die Wi-
derchriſtiſchen verführungen / an tag zugeben und zuſtraffen.
Es
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