Page 230 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
P. 230
pisma
52
Krištofu vojvodi Württemberškemu1
Stuttgart, oktobra 1565
Izvirnik, lastnoročen.
Stuttgart, Hauptstaatsarchiv, A 63, Büschel 35.
Foto: NUK, Ms 82/55.
M. Rupel, Trubariana, Razprave, II. razr., SAZU III, 180–181; Rajhman, Pisma, 200–201.
Pr. 22. oktobra 1565.
Relation Primi Truberi, was er zu Schweinfurt ausgericht.
Durchleüchtiger vnd hochgeborner fürst, genediger herr. Auff e. f. g. genadig verordnung vnd beuelch
bin ich mit desselbigen fürschrifft zu Schweinfurt gewest. Was ich aber daselbst für ein beschaid erlangt,
werden aus deren von Schweinfurt beiligunden schreiben gründiglich vernemen. Sie, die herren zu
Schweinfurt, haben ungfär erst vor 6 oder 7 wochen ein prediger durch befürdernus der herren grauen
v. Hennebergh etc. mit weib vnd kinder zu jnen gepracht vnd sich mit jme aller sachen verglichen. Aber
nichts weniger haben sie sich, ehe ich bei jnen gepredigt, vnd hernach gegen mir zum dritten mal erboten,
sie wöllen mich mit trewen hertzen auffnemen vnd dem anderen gleich in allen dingen halten etc. Dieweil
ich aber vermerckht, daß die gueten herren mehr e. f. g. zu gfallen dan aus notturfft jrer kirchen solches
wolten thuen, hab ich mich gegen jnen jres ehrlichen erbietens bedangkht mit dem anzaigen, e. f. g.
werden mich mit gelegner zeit anderstwo wol versorgen. Vnd mir ist jr vnglükh vnd verderben mit der
prunst vnd plinderung, dadurch sie vnd jre kirchen jn die höchste armuet khumen, wol bewust. Deswegen
wil ich sie jn dem noch jm anderen nicht beschwären. Zu dem so bin ich nicht so gar nötig, ich hab noch,
gott lob, ein kleine zerung etc. Darauff haben sie mir wider meinen willen 24 gulden vereheret vnd vor mir
auff dem tisch ligen laßen. Christus der herr wolle jnen erstaten.
Vnd e. f. g. vmb dise genadige wolmeinende befürderung vnd fürschrifften sag ich vnterthaniglich hohen
dangkh. Dise condition wär für mich gewest von wegen der sprach; die gemain sagt; jch sei jm predigen
vernemblicher dan jr mansfeldischer prediger. So haben sie auch ein druckherai bei jnen, vnd täglich het
mügen gen Nüremberg vnd von Nüremberg gen Labach gewiße potschafft haben. Es ist aber gottes wil
nicht, dem sol kein creatur widerstreben.
Aus Crein, seit ich eraus gezogen, hab ich ein einig schreiben emphangen, darin wird vermeld, daß
die Creiner, Steyrer vnd Kahrner sind wider den Türckhen ainzogen, vnd vor 14 tagen schreiben mir
1 Trubarr poroča o svojem obisku v Schweinfurtu, kjer naj bi ga sprejeli za pridigarja.
230
52
Krištofu vojvodi Württemberškemu1
Stuttgart, oktobra 1565
Izvirnik, lastnoročen.
Stuttgart, Hauptstaatsarchiv, A 63, Büschel 35.
Foto: NUK, Ms 82/55.
M. Rupel, Trubariana, Razprave, II. razr., SAZU III, 180–181; Rajhman, Pisma, 200–201.
Pr. 22. oktobra 1565.
Relation Primi Truberi, was er zu Schweinfurt ausgericht.
Durchleüchtiger vnd hochgeborner fürst, genediger herr. Auff e. f. g. genadig verordnung vnd beuelch
bin ich mit desselbigen fürschrifft zu Schweinfurt gewest. Was ich aber daselbst für ein beschaid erlangt,
werden aus deren von Schweinfurt beiligunden schreiben gründiglich vernemen. Sie, die herren zu
Schweinfurt, haben ungfär erst vor 6 oder 7 wochen ein prediger durch befürdernus der herren grauen
v. Hennebergh etc. mit weib vnd kinder zu jnen gepracht vnd sich mit jme aller sachen verglichen. Aber
nichts weniger haben sie sich, ehe ich bei jnen gepredigt, vnd hernach gegen mir zum dritten mal erboten,
sie wöllen mich mit trewen hertzen auffnemen vnd dem anderen gleich in allen dingen halten etc. Dieweil
ich aber vermerckht, daß die gueten herren mehr e. f. g. zu gfallen dan aus notturfft jrer kirchen solches
wolten thuen, hab ich mich gegen jnen jres ehrlichen erbietens bedangkht mit dem anzaigen, e. f. g.
werden mich mit gelegner zeit anderstwo wol versorgen. Vnd mir ist jr vnglükh vnd verderben mit der
prunst vnd plinderung, dadurch sie vnd jre kirchen jn die höchste armuet khumen, wol bewust. Deswegen
wil ich sie jn dem noch jm anderen nicht beschwären. Zu dem so bin ich nicht so gar nötig, ich hab noch,
gott lob, ein kleine zerung etc. Darauff haben sie mir wider meinen willen 24 gulden vereheret vnd vor mir
auff dem tisch ligen laßen. Christus der herr wolle jnen erstaten.
Vnd e. f. g. vmb dise genadige wolmeinende befürderung vnd fürschrifften sag ich vnterthaniglich hohen
dangkh. Dise condition wär für mich gewest von wegen der sprach; die gemain sagt; jch sei jm predigen
vernemblicher dan jr mansfeldischer prediger. So haben sie auch ein druckherai bei jnen, vnd täglich het
mügen gen Nüremberg vnd von Nüremberg gen Labach gewiße potschafft haben. Es ist aber gottes wil
nicht, dem sol kein creatur widerstreben.
Aus Crein, seit ich eraus gezogen, hab ich ein einig schreiben emphangen, darin wird vermeld, daß
die Creiner, Steyrer vnd Kahrner sind wider den Türckhen ainzogen, vnd vor 14 tagen schreiben mir
1 Trubarr poroča o svojem obisku v Schweinfurtu, kjer naj bi ga sprejeli za pridigarja.
230