Page 150 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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ettlich articul zue der aug. confession auß der würtempergischen vnnd sächsischen, alls von gwallt vnnd
authoritet der hailigen vätter geschrifft, des bapsts, der concilien, vom fegfeur, vom weyhen der kreütern
geseczt vnnd zugethan, jtem, ob jch verwirrt oder vermischt schreibe oder predige, darauß lasse jch alle
gottselige leser meiner büecher vnnd zuhörer meiner predigen vrtailen. Der Consul soll jnn sich selbst
geen vnnd erwegen, wie verwirrt er seine raittungen hab gestellt, die jm der Gugger annderst stellen
muessen, wie er auf 400 exemplar der cirulischen catechismj den teütschen titul, jtem jn den crobatischen
catechismo ain ort lateinisch communj juuentutj geseczt hab, was desswegen mir her Frölich von Wien
geschriben. Des alles er sich billich bej jm selbs erjnndern sollt.
Zum neünndten, es habe ain gelerte person dem herrn Vngnaden geschriben, jch hab mich des sacraments
halben, was jch dauon hallte, nie erclärt, jch hab die priuat absolution fallen lassen vnnd jch hallte des
doctors Lutherj geschrifften für ring etc. Was jch von den hailigen sacramenten, fürnemblich vom nachtmal
des herrn hallte, hab jch mich jn allen kirchen, da jch gepredigt, gar offt vnnd jn meinen vieren winndischen
catechismis vnnd jn der winndischen aug. confession gnuegsam erclert; die werden mich, wo es not
erfordert, dises verdachts wol entschulldigen. Vnnd was jch von des Luthers geschrifften vnnd von der priuat
absolution hallte, wissen auch obgemellte kirchen alle sampt wol. Daß jch aber alhie vnnd zu zeitten zu Vrach
nicht ain jeglichen, sonnder nur die junngen vnnd ainfelltigen vnd welche verdächtig, daß sie nicht recht
bueß thuen, besonnder verhört, das thuet die grosse menig, die jn so kurczer zeitt nicht alle verhören kan
vnnd daß die maisten leüth mir alhie bekannt, daß sie die rechten verstendigen christen seindt.
Zum zehenden. Mir sej die truckherej zu Tübingen von wegen daß jch verdacht wär, jch hab
schwermerische vnnd zwinglerische opinionen jn die winndische büecher geseczt, verboten gewesst. Ja,
mir jst aber jn dem vnrecht vnnd gwallt geschehen, wie jch darumb von könig Maximilian vnnd vom
fürsten von Würtemperg brieffliche vrkunndt bej mir habe; vnnd e. g. vnnd hr. diser hanndel jst auch wol
bewußt.
Zum aylfften. Jch hette die pfarr zu Vrach gehabt. Ja, vnnd gott lob, jch hab mich auch darbej vnsträfflich,
meniglich on clag vnnd schaden gehallten; vnnd denen, die mir verlihen vnnd darzu geholffen, jst von
meinet wegen kain nachred oder nachtail, sonnder grossen dannckh, lob vnnd ehr eruollgt. So hab jch
auch dabej baiden, tollmetschung vnnd druckhen, meines verhoffens nicht klainen nucz mit meiner
schweren, embsigen arbait, vorreden, dollmetschen vnnd druckhen geschafft, darumb mir nicht ain heller
von dem ersamleten gellt zu besolldung oder belohnung wie dem Consul jst gegeben worden.
Es seindt gleichwol noch ettliche anndere articul vnnd beschwerungen wider mich eingefüert, die jch
zuueranntworten hab vnnderlassen.
Es schreibt mir auch der Michel Clauß apoteckher, wie ain student oder predicant sej alhie bej mir
gewesst; dem soll jch gar kain freunndschafft haben erzaigt, vnnd er sej jeczundt zu Regenspurg.

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