Page 437 - Edvard Vrečko (ur.), Primož Trubar: Nemški spisi 1550-1581, Zbrana dela Primoža Trubarja 11
P. 437
Vorred.
auß keinem Menſchen geſpött / wann es bräſthafft
oder vngeſtalt iſt / ſagen ſie / Gott hab jn alſo
erſchaffen / allein wann ſie ein voll weins ſehen / ſo
ſpeyen ſie auff jn / vnd ſagen / Pfui Pyana Suina /
Pfui du trunckne Saw / vn[nd] auß den langen /
breitten / zerſchnittnen Teutſchen Teuffelſhoſen / trei-
ben ſie auch groß Geſpött. Vnd wann etwann einer
oder jr mehr Chriſten einen wolhabenden oder nam-
hafften Türcken / vmb ein Brott oder vmb ein Nacht-
herberg anſprechen / ſo verſagt ers jnen nicht / alſbald
verſchafft er mit ſeinen Knechten / das er ſie in das
Gaſthauß füre (dann ein jeder vermüglicher Türck hat
bey ſeinem Hoff ein beſondere Behauſung zu frembden
Göſten) verſchafft jnen vnd jren Roſſen gnug zuge-
ben / kompt alßdann ſelbſt zu jnen / fragt von wan-
nen ſie ſein / wo ſie hinwöllen / Er hebt an mit jnen
freundtlich von Glaubens ſachen / von der heiligen
Dreyfaltigkeit / vom jüngſten tag zu reden vnd zu
diſputieren. Vnnd wann die Chriſten ſchon was dem
Türckiſchen Glauben zuwider ſagen / ſo hat ers jnen
nicht für übel / er verratet ſie auch nicht / ſonſt wann
ein Chriſt überzeugt würdet / das er den Türckiſchen
Glauben geſchmächt hat / ſo zerhawen ſie jn zu
ſtucken / oder er muß ſich beſchneiden laſſen / vnnd
den türckiſchen Glauben annemen / vnnd wenn er
lang mit jnen diſputieret hat / ſo ſagt er zum beſchluß /
Gott geb vns allen den rechten Glauben. Vnd jr vil /
namhafftige / auch auß den obriſten Türcken / laſſen
jre Kinder heimlich tauffen / vnd wann ſie erwachſen
ſeind / ſchickens in die weite zu den Chriſten / das ſie
von jnen den Chriſtlichen Glauben erlernen
B ij Die
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auß keinem Menſchen geſpött / wann es bräſthafft
oder vngeſtalt iſt / ſagen ſie / Gott hab jn alſo
erſchaffen / allein wann ſie ein voll weins ſehen / ſo
ſpeyen ſie auff jn / vnd ſagen / Pfui Pyana Suina /
Pfui du trunckne Saw / vn[nd] auß den langen /
breitten / zerſchnittnen Teutſchen Teuffelſhoſen / trei-
ben ſie auch groß Geſpött. Vnd wann etwann einer
oder jr mehr Chriſten einen wolhabenden oder nam-
hafften Türcken / vmb ein Brott oder vmb ein Nacht-
herberg anſprechen / ſo verſagt ers jnen nicht / alſbald
verſchafft er mit ſeinen Knechten / das er ſie in das
Gaſthauß füre (dann ein jeder vermüglicher Türck hat
bey ſeinem Hoff ein beſondere Behauſung zu frembden
Göſten) verſchafft jnen vnd jren Roſſen gnug zuge-
ben / kompt alßdann ſelbſt zu jnen / fragt von wan-
nen ſie ſein / wo ſie hinwöllen / Er hebt an mit jnen
freundtlich von Glaubens ſachen / von der heiligen
Dreyfaltigkeit / vom jüngſten tag zu reden vnd zu
diſputieren. Vnnd wann die Chriſten ſchon was dem
Türckiſchen Glauben zuwider ſagen / ſo hat ers jnen
nicht für übel / er verratet ſie auch nicht / ſonſt wann
ein Chriſt überzeugt würdet / das er den Türckiſchen
Glauben geſchmächt hat / ſo zerhawen ſie jn zu
ſtucken / oder er muß ſich beſchneiden laſſen / vnnd
den türckiſchen Glauben annemen / vnnd wenn er
lang mit jnen diſputieret hat / ſo ſagt er zum beſchluß /
Gott geb vns allen den rechten Glauben. Vnd jr vil /
namhafftige / auch auß den obriſten Türcken / laſſen
jre Kinder heimlich tauffen / vnd wann ſie erwachſen
ſeind / ſchickens in die weite zu den Chriſten / das ſie
von jnen den Chriſtlichen Glauben erlernen
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