Page 435 - Edvard Vrečko (ur.), Primož Trubar: Nemški spisi 1550-1581, Zbrana dela Primoža Trubarja 11

Vorred.

ben an. Sie alleſampt / Prieſter / Layen / vnd Kinder /
eſſen von keinem erſtickten / noch von Blut / darumb /
das Moiſes geſagt hat / im Blut ſey das leben. Sie faſten
alle Mittwoch vnd Freytag / vnd offt im Jar / nämlich /
ſiben Wochen nacheinander vor Oſtern / vier Wochen
vor Petri vnd Pauli / fünffzehen Tag im Auguſto / vor
vnſer Frawen Schidungtag / ſechs Wochen vor Weihen-
nächten.

Wann einer auß jnen ſtirbt vnd iſt reich / ſo laßt man
jm vil / Prieſter vnd Münch / iſt er aber arm geweſen /
ſo laßt man nur ein oder zween / vierzig Tag nach ein-
ander für jn Meß leſen / die zalt man mit des
abgeſtorbnen Geld / oder Ochſen / Khü / Roß / oder
Eſeln. Vnd man helt den geſtorbnen zu Ehren vnnd
ſeiner Seelen heil / in den viertzig Tagen / viermal
groſſe Gaſterey / darzu werden die Prieſter / Münch /
die Freundtſchafft vnd Nachpaurſchafft geladen / allda
bettet man / vor vnd nach Eſſen / für den geſtorbnen /
Die andern Chriſten aber / zu vnd vmb Boßna / halten
ſich (was die Religion belangt) in allen dingen nach der
Rhömiſchen Kirchen / die Barfüſſer Münch / haben bey
jnen den beſten Platz.
Vnd diſe Chriſten in der Türckey alle ſampt / wiewohl
ſie von jren Höfen / Grunden vnd Heuſern / darauff
ſie ſitzen / vnd mit jrer eignern Handarbeit ſich
ſchwärlich erneren / jren auffgelegten Zinß / einer
mehr dann der ander / Jtem den zöhenden / ettlich
den ſibenden theil / von allen jren wachſſenden
Früchten/ vnd von allem jrem Vich geben vnd beza-
len. Nichts deſtoweniger / als offt der Türckiſch Keiſer
oder ſeine Waſcha vnd Hauptleüt / wider den

B Sophy/

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