Page 442 - Edvard Vrečko (ur.), Primož Trubar: Nemški spisi 1550-1581, Zbrana dela Primoža Trubarja 11
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Vorred.
Hend / vor den Leuten / am Rucken zuſamen
geſchloſſen / henckt den Kopff vnd Angeſicht zur Er-
den / die ſagt vnd gibt auß vor mänigklich / Wie das
die Jungfraw Maria nun hinfür in der Kirchen / auff
dem Berg bey Görtz vnd Salcon (wölche Kirchen erſt
vor zweintzig Jaren / auß angebung einer alten Zaube-
rin / die in jrer Junckfrawſchafft drey Kinder ſolt
verthon haben / angefangen worden) nimmer wohnen
wölle / vrſach ſagt ſie / die Pfaffen nemen die böſſten
Röck / Kleider / vnnd die ſchöneſten Schlayer / wölche
man jr der Junckfrawen Maria zubringt vnd opffert /
vnd gebens jren Köchinen. Jtem man verbrennet das
Wachs vnd Kertzen / die man jr zubringt vnnd opf-
fert / bey ſpilen / weintrincken / Flüchen / ſchelten /
vnd ſchwören / Jtem die Zechleut / jre Heilgenpfleger
ſtelen jr Gelt vnnd verthuns vnnutzlich / Darumb wöll
ſie ein andere Kirchen haben / bey Obernburg. Auff
ſollich jr fürgeben / vnnd das man am ſelbigen ort / das
ſie angezeigt hat / bey der Nacht vil brinnende Liechter
geſehen (dann ſie hat daſelbſt vmb die mitter Nacht
vil / Fackeln / oder Windtliechter von zerſpaltenem
Holtz rundweiß vmbgeſteckt / davon man am Morgen
die kolen vnd Löcher von Windtliechtern daſelbſt ge-
funden) haben die betörichten vnd einfältigen Pauren
am ſelbigen Bihel / alſbald ein Cappeln von Holtz ge-
bawet / vnd ettlich Pfaffen dahin beruffen / das ſie dar-
in auff jrem Altarſtein Meß leſen. Darzu ſeind ſie gern
kommen / vnnd zu diſem newen Gebew vnd Stifft red-
lich geholffen / dann ſolliche newe Kirchen vnd Wal-
farten / geben jnen / wie ſie ſelbſt ſagen / vil vnd gute
Sold vmb jre Meß / vnd gut Fleiſch in jre Küch=
en.
442
Hend / vor den Leuten / am Rucken zuſamen
geſchloſſen / henckt den Kopff vnd Angeſicht zur Er-
den / die ſagt vnd gibt auß vor mänigklich / Wie das
die Jungfraw Maria nun hinfür in der Kirchen / auff
dem Berg bey Görtz vnd Salcon (wölche Kirchen erſt
vor zweintzig Jaren / auß angebung einer alten Zaube-
rin / die in jrer Junckfrawſchafft drey Kinder ſolt
verthon haben / angefangen worden) nimmer wohnen
wölle / vrſach ſagt ſie / die Pfaffen nemen die böſſten
Röck / Kleider / vnnd die ſchöneſten Schlayer / wölche
man jr der Junckfrawen Maria zubringt vnd opffert /
vnd gebens jren Köchinen. Jtem man verbrennet das
Wachs vnd Kertzen / die man jr zubringt vnnd opf-
fert / bey ſpilen / weintrincken / Flüchen / ſchelten /
vnd ſchwören / Jtem die Zechleut / jre Heilgenpfleger
ſtelen jr Gelt vnnd verthuns vnnutzlich / Darumb wöll
ſie ein andere Kirchen haben / bey Obernburg. Auff
ſollich jr fürgeben / vnnd das man am ſelbigen ort / das
ſie angezeigt hat / bey der Nacht vil brinnende Liechter
geſehen (dann ſie hat daſelbſt vmb die mitter Nacht
vil / Fackeln / oder Windtliechter von zerſpaltenem
Holtz rundweiß vmbgeſteckt / davon man am Morgen
die kolen vnd Löcher von Windtliechtern daſelbſt ge-
funden) haben die betörichten vnd einfältigen Pauren
am ſelbigen Bihel / alſbald ein Cappeln von Holtz ge-
bawet / vnd ettlich Pfaffen dahin beruffen / das ſie dar-
in auff jrem Altarſtein Meß leſen. Darzu ſeind ſie gern
kommen / vnnd zu diſem newen Gebew vnd Stifft red-
lich geholffen / dann ſolliche newe Kirchen vnd Wal-
farten / geben jnen / wie ſie ſelbſt ſagen / vil vnd gute
Sold vmb jre Meß / vnd gut Fleiſch in jre Küch=
en.
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