Page 270 - Karmen Pižorn, Alja Lipavic Oštir in Janja Žmavc, ur. • Obrazi več-/raznojezičnosti. Ljubljana: Pedagoški inštitut, 2022. Digitalna knjižnica, Dissertationes 44
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Aussagen/Anteil alle Länder
der Markierungen in %
stimme stimme lehne lehne Markie-
Die Prinzipien der Nach- voll zu etwas zu etwas ab voll ab rungen
haltigkeit sind nicht im Ein-
klang mit meinen persönlichen 10,8 23,1 44,8 21,4 295
Zielen. 10,5 24,5 294
Nachhaltiger Tourismus ist et- 26,9 38,1
was für Eliten.

InformantInnen kennen die Begriffe Nachhaltigkeit und nachhaltige
Entwicklung, können die aber nicht gut mit den Menschen und der Gesel-
lschaft verbinden. So ist der Großteil von ihnen mit den eindeutigen Aussa-
gen bezüglich der Nachhaltigkeit einverstanden (Nachhaltigkeit beschützt
die Natur, man macht sich Sorgen um die Zukunft der Kinder und ande-
rer Lebewesen), weniger verbinden sie aber die Nachhaltigkeit mit ihrem
alltäglichen Leben. Das zeigt das enge Verbinden der Nachhaltigkeit nur
mit der Dimension Umwelt und nicht mit dem sozialen Leben (Gesel-
lschaft) und Wirtschaft. Darauf deuten auch die mittleren Werte (stimme
etwas zu und lehne etwas ab) bei folgenden Fragen hin:

– Korrelationen mit den Menschen und mit der Gesellschaft,
– Lösen von alltäglichen Problemen,
– gesundes Leben,
– Verbesserung der eigenen Person,
– Verbundenheit mit der Natur,
– gerechte Gesellschaft,
– Förderung von Zusammenarbeit von Menschen,
– persönliche Präferenzen (Ziele) und
– elitäre Rolle von Nachhaltigkeit.

Solche Resultate sind eine Anregung für die Entscheidungsträger und
Lehrkräfte um darüber nachzudenken, um in der Bearbeitung von Nach-
haltigkeit auch die gesellschaftlichen Effekte mehr zu betonen und nicht
nur die Effekte auf die Umwelt oder auf die Technik. Das ist natürlich ein
Erbe der sogenannten Umweltausbildung, in der nur die naturwissen-
schaftliche Komponente betont worden ist – im Unterschied zur Ausbil-
dung zur Nachhaltigkeit, die auch die gesellschaftlichen, d.h. die sozialen,
wirtschaftlichen und ethischen Dimensionen enthält. Aus der Perspekti-
ve der sprachlichen Formulierungen können wir schließen, dass die Infor-

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