Page 83 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
doch die sach meiner person halben ain solche gestalt, daß von kay. mt. vor dreizehen jarrn ain befelch
außgangen, daß ich solte gefängclich eingezogen werden. Auch nach dem der Allmechtig mir vnuersehret
daruor geholfen, bin ich alsbald darauf von dem bischof zu Labach excommuniciert vnnd jn bann
erkhennt worden, wellche hanndlung alzumal noch nicht meins wissens cassirt vnnd vfgehoben sein.
Solte ich mich nun sollcher sach noch vnerörtert dahin begeben, jst zugedenckhen, daß es nicht allain
meiner person (die ich doch jm gehorsam Christi gern jn die schanz schlachen will), sonnder vilmehr der
landtschafft nachtailig vnnd gefarlich sein [könnte]. Hab darauf auch ettlicher theologen rath pflegt; die
zaigen mir an, daß diser beruf sollcher gestalt, ehe dann die lanndtschafft die gelegenhait meiner personn
vnnd jrer gefärlichkait bericht, nicht annemblich, auch nicht verantwurtlich sein wöll. Das vermelde e.
ko. mt. ich jn aller vnnderthänigkait diser vrsach halben, jm fall da die offtbemelte lanndtschafft e. ko.
mt. sollches handels halb vnnderthenigist ansuchen wurde, e. ko. mt. welle (wie ich gancz gehorsamlich
verhoffe, der Allmechtig auch dasselb e. ko. mt. nicht vnuergolten lassen wurdt) die hanndlung dahin
gnedigst zu dirigieren verhelfen, daß aintweder sie meiner person halben, so ich mich des bemelten berufs
vnnderfachen solte, jn kain gefarligkait geworfen, oder ain anndern christenlichen predicannten berufen
möchten.
Hieneben e. ko. mt. thu ich vnnderthenigst zuuernemmen, daß mein gröst windisch buch (des jnnhalt
oder register jch hiemit zum anndernmal, litra B gezaichnet, zuschickhe) schon in die crabatische sprach
vnnd geschrifft gepracht vnnd die crabatische buchstaben, namblich funferlay alphabet, so gutt vnnd
besser, als mans zu Venedig hatt, vnnd was zu ainem ganczen truck gehört, zu dem drey gutt tüglich
personen crabatischen dolmetschen vnnd druckh haben wir auch beihendig, daß wir, Christo sei lob,
nichts mangeln vnnd bedürfen zum windischen vnnd crabatischen dolmetschen vnnd druckh dann
verlegung des trucks vnnd vnnderhaltung der vermelten dreyen crabatischen personen.
Vff sollichs ist abermals an e. ku. mt. vmb Christi vnnd seiner ehr willen jm namen vnnd von wegen
der windischen vnnd crabatischen kirchen mein hoch demuettigs bitten, wellen mit den herrn vnnd
landtleuthen jn Österreich, Steyr, Körnten (bey Creinern allain hab ich bißher ersamelt, damit ich
den windischen truckh hab bezalt) vnnd mit den vngerischen vnnd crabatischen grafen, herrn vnnd
lanndtleuthen hanndlen vnnd dahin bewegen, daß sie vnns behilflich sein, den windischen vnnd
crabatischen truck zuuerlegen vnnd obgemelte drey personen beim truckh zu erhalten. Dann das sein
sie für anndere nationen schuldig, darumb daß jr vnnderthonen dise beede sprach, darzu die Türckhen,
jre nachpaurn, geprauchen, dardurch sie von Türckhen merern frid dan mit spuessen vnnd büchßen
erlangen werden, wie ich von disem in der vorred der epistel zun Römmern an e. ku. mt. hab geschriben.
Vnnd wenn e. ko. mt. dem churfürsten am Rhein vnnd dem fürsten von Wuerttemberg vnns mit diser
fürgenomenen arbait commendiert, jr chur. vnnd f. g. werden meins vnnderthänigsten verhofens auch hilf
vnnd fürderung erzeigen.
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doch die sach meiner person halben ain solche gestalt, daß von kay. mt. vor dreizehen jarrn ain befelch
außgangen, daß ich solte gefängclich eingezogen werden. Auch nach dem der Allmechtig mir vnuersehret
daruor geholfen, bin ich alsbald darauf von dem bischof zu Labach excommuniciert vnnd jn bann
erkhennt worden, wellche hanndlung alzumal noch nicht meins wissens cassirt vnnd vfgehoben sein.
Solte ich mich nun sollcher sach noch vnerörtert dahin begeben, jst zugedenckhen, daß es nicht allain
meiner person (die ich doch jm gehorsam Christi gern jn die schanz schlachen will), sonnder vilmehr der
landtschafft nachtailig vnnd gefarlich sein [könnte]. Hab darauf auch ettlicher theologen rath pflegt; die
zaigen mir an, daß diser beruf sollcher gestalt, ehe dann die lanndtschafft die gelegenhait meiner personn
vnnd jrer gefärlichkait bericht, nicht annemblich, auch nicht verantwurtlich sein wöll. Das vermelde e.
ko. mt. ich jn aller vnnderthänigkait diser vrsach halben, jm fall da die offtbemelte lanndtschafft e. ko.
mt. sollches handels halb vnnderthenigist ansuchen wurde, e. ko. mt. welle (wie ich gancz gehorsamlich
verhoffe, der Allmechtig auch dasselb e. ko. mt. nicht vnuergolten lassen wurdt) die hanndlung dahin
gnedigst zu dirigieren verhelfen, daß aintweder sie meiner person halben, so ich mich des bemelten berufs
vnnderfachen solte, jn kain gefarligkait geworfen, oder ain anndern christenlichen predicannten berufen
möchten.
Hieneben e. ko. mt. thu ich vnnderthenigst zuuernemmen, daß mein gröst windisch buch (des jnnhalt
oder register jch hiemit zum anndernmal, litra B gezaichnet, zuschickhe) schon in die crabatische sprach
vnnd geschrifft gepracht vnnd die crabatische buchstaben, namblich funferlay alphabet, so gutt vnnd
besser, als mans zu Venedig hatt, vnnd was zu ainem ganczen truck gehört, zu dem drey gutt tüglich
personen crabatischen dolmetschen vnnd druckh haben wir auch beihendig, daß wir, Christo sei lob,
nichts mangeln vnnd bedürfen zum windischen vnnd crabatischen dolmetschen vnnd druckh dann
verlegung des trucks vnnd vnnderhaltung der vermelten dreyen crabatischen personen.
Vff sollichs ist abermals an e. ku. mt. vmb Christi vnnd seiner ehr willen jm namen vnnd von wegen
der windischen vnnd crabatischen kirchen mein hoch demuettigs bitten, wellen mit den herrn vnnd
landtleuthen jn Österreich, Steyr, Körnten (bey Creinern allain hab ich bißher ersamelt, damit ich
den windischen truckh hab bezalt) vnnd mit den vngerischen vnnd crabatischen grafen, herrn vnnd
lanndtleuthen hanndlen vnnd dahin bewegen, daß sie vnns behilflich sein, den windischen vnnd
crabatischen truck zuuerlegen vnnd obgemelte drey personen beim truckh zu erhalten. Dann das sein
sie für anndere nationen schuldig, darumb daß jr vnnderthonen dise beede sprach, darzu die Türckhen,
jre nachpaurn, geprauchen, dardurch sie von Türckhen merern frid dan mit spuessen vnnd büchßen
erlangen werden, wie ich von disem in der vorred der epistel zun Römmern an e. ku. mt. hab geschriben.
Vnnd wenn e. ko. mt. dem churfürsten am Rhein vnnd dem fürsten von Wuerttemberg vnns mit diser
fürgenomenen arbait commendiert, jr chur. vnnd f. g. werden meins vnnderthänigsten verhofens auch hilf
vnnd fürderung erzeigen.
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