Page 61 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
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Ljubljanskemu cerkvenemu odboru
Kempten, 19. marca 1560
Izvirnik s Trubarjevo roko. SI AS 2, Deželni stanovi za Kranjsko, I. registratura, šk. 92 (fasc. 54/7).
Foto: NUK, Ms 1061, št, 8.
Elze, Briefe, 66–70; Rajhman, Pisma, 58–60.
An die herren Budina, Sayerle, Kißel, Koburger, Klombner, Foresto vnd Prägel etc. zu handen.
S. d. Günstig, vertraut, lieb heren vnnd brüeder. Ich hab heut frue mein magt zum Hansen Klomer vnd
Vincentzen Kunig gesschickht vnd fragen laßen, wen sie gen Potzen verreiten wollen, jch wolt bei jnen den
Labachern schreiben. Aber wie sie wider kumbt, sagt, der Vincents sei gesteren, der Klomer heut schon
dahin, welches mich nicht wenig angefochten etc. Vnd jn diser stund vmb achte jn der nacht schickht die
fraw Klomerin jren knecht, last mir anzeigen, der N. graue von Semgalle sei ankhumen, der werde morgen
jn aller frue auff Potzen verreiten; bei dem schreib ich euch disen brieff jn aller eyll.
Hiebei habt jr glaubwirdig copias, was die ku. w. aus Behaim dem fursten v. Wirtemberg (mir gar nichts)
vnd der furst vndter seinen secret vnd mit aigner hand vnterschriben mir von wegen des windischen
drucks haben geschriben vnd was ich widerumb dem fursten. Nun mueß ein ersame landtschafft jn
Crain, Vntersteyr vnd Karhenten vnd jre obrigkheit sambt euch das pöst thuen vnd der ku. w. grundtlich
berichten, daß der arbiter oder judex, der sein vrtail vber meine büecher jrer w. zugestelt, vnrecht hab; dan
die wörter, welche er verwirfft, werden auch von dem gemainen man, der nicht teutsch khan, jn Oberem
vnd Vnterem Crain, vmb Cili, Windisch-Grätz gepraucht vnd verstanden. Ich will künen fur vrshah
vsroh, fur gnada milost, fur milost pomilosardyu, fur ferdamnene pogublene oli sgublene, fur trosht
vtissanie, fur nuz prid, fur leben shiuot, fur erbszhina dedina, fur lon plazhia, fur shtyma glas etc. setzen
vnd dolmetschen, wie dan auch mich etlicher diser worte hab gepraucht. Aber ich hab bei der gemainer
crainerischer sprach bleiben wöllen. Dergleichen mit der orthographei hat auch großlich vnrecht. Es ist
war, die Behaim prauchen das c offt fur z. Sie schreiben das wort zhlouik also clowik. Ich halte aber mein
orthographei fur pößer dan jr, darumb werde ich dabei beleiben.
Darumb so haltet vmb Christi willen bei der landsobrigkheit, daß sie sambt der landtschafft der ku. w.
schreiben, daß die obgemelte worter vnd mein orthographei dem gemainen man jn Crein sein verstendig
vnd leßlich. Vnd jch will auffspaldist per Regenspurg der landtsobrigkheit von diser sachen auch
schreiben.
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Ljubljanskemu cerkvenemu odboru
Kempten, 19. marca 1560
Izvirnik s Trubarjevo roko. SI AS 2, Deželni stanovi za Kranjsko, I. registratura, šk. 92 (fasc. 54/7).
Foto: NUK, Ms 1061, št, 8.
Elze, Briefe, 66–70; Rajhman, Pisma, 58–60.
An die herren Budina, Sayerle, Kißel, Koburger, Klombner, Foresto vnd Prägel etc. zu handen.
S. d. Günstig, vertraut, lieb heren vnnd brüeder. Ich hab heut frue mein magt zum Hansen Klomer vnd
Vincentzen Kunig gesschickht vnd fragen laßen, wen sie gen Potzen verreiten wollen, jch wolt bei jnen den
Labachern schreiben. Aber wie sie wider kumbt, sagt, der Vincents sei gesteren, der Klomer heut schon
dahin, welches mich nicht wenig angefochten etc. Vnd jn diser stund vmb achte jn der nacht schickht die
fraw Klomerin jren knecht, last mir anzeigen, der N. graue von Semgalle sei ankhumen, der werde morgen
jn aller frue auff Potzen verreiten; bei dem schreib ich euch disen brieff jn aller eyll.
Hiebei habt jr glaubwirdig copias, was die ku. w. aus Behaim dem fursten v. Wirtemberg (mir gar nichts)
vnd der furst vndter seinen secret vnd mit aigner hand vnterschriben mir von wegen des windischen
drucks haben geschriben vnd was ich widerumb dem fursten. Nun mueß ein ersame landtschafft jn
Crain, Vntersteyr vnd Karhenten vnd jre obrigkheit sambt euch das pöst thuen vnd der ku. w. grundtlich
berichten, daß der arbiter oder judex, der sein vrtail vber meine büecher jrer w. zugestelt, vnrecht hab; dan
die wörter, welche er verwirfft, werden auch von dem gemainen man, der nicht teutsch khan, jn Oberem
vnd Vnterem Crain, vmb Cili, Windisch-Grätz gepraucht vnd verstanden. Ich will künen fur vrshah
vsroh, fur gnada milost, fur milost pomilosardyu, fur ferdamnene pogublene oli sgublene, fur trosht
vtissanie, fur nuz prid, fur leben shiuot, fur erbszhina dedina, fur lon plazhia, fur shtyma glas etc. setzen
vnd dolmetschen, wie dan auch mich etlicher diser worte hab gepraucht. Aber ich hab bei der gemainer
crainerischer sprach bleiben wöllen. Dergleichen mit der orthographei hat auch großlich vnrecht. Es ist
war, die Behaim prauchen das c offt fur z. Sie schreiben das wort zhlouik also clowik. Ich halte aber mein
orthographei fur pößer dan jr, darumb werde ich dabei beleiben.
Darumb so haltet vmb Christi willen bei der landsobrigkheit, daß sie sambt der landtschafft der ku. w.
schreiben, daß die obgemelte worter vnd mein orthographei dem gemainen man jn Crein sein verstendig
vnd leßlich. Vnd jch will auffspaldist per Regenspurg der landtsobrigkheit von diser sachen auch
schreiben.
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