Page 65 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
P. 65
pisma
13
Ivanu baronu Ungnadu1
Kempten, 1. aprila 1560
Izvirnik, nelastnoročen (toda dva vstavka, napisana s Trubarjevo roko).2
Tübingen, Univ. Bibliothek, Slav. Bücherdruck I, 4 (Univ. Archiv VIII, 3).
Foto: NUK, Ms 1062, A št. 120.
Kostrenčič, Urkundliche Beiträge, 9–11; Elze, Briefe, 70–72; Rajhman, Pisma, 61–62.
Dem wollgebornen, edlen vnd gnedigen herren, herrn Hansen Vngnaden, freyherren zu Sonneck etc., ro.
kay. mt. rath, landshauptman in Steyer, hauptman vnd vitzthumb zu Zily etc., meinem gnedigen herren.
Wolgeborner, genediger herr. E. g. wünsch ich von gott dem vatter durch Jesum Christum, vnseren herren,
gnad, frid vnd alles gutts sambt erbietung meiner vnterthanigen diensten zuuor. Was die herren vnd
landtleit in Crain, Kahrst, Histerreich vnd Windischen Marckh, jtem die stat Cilj, auch andere guett herren
vnd freündt von Labach von meinem newen gedrukhten windischen buechern sagen vnd schreiben, mag
e. g. auß beyligunden jren geschrifften vnd sendschreiben an e. g. vnd an mich gründtlich vernemen. Die
kunigkliche wirde aus Behaim etc. hatt meine obgemelte buecher alle auch besichtigen vnd vrteilen lassen;
die seindt, gott allein sey die ehr, für warhafft, lautter, christlich vnd heilig erfunden vnd erkhent worden.
Vnd e. g. soll hiebey wissen, daß zwen crobatisch briester nun alle meine offtgemelte buecher in die
crobatische sprach vnd buchstaben haben gebracht, vnd dieselbig sind von villen Crobatten vbersehen vnd
approbirt, vnd haben ein groß verlangen, daß sie bald gedrukht wurden, vnd sagen, sie werden grossen
nucz nicht allein jn Croatien vnd Dalmatien, sonder auch in der Türkhay biß gen Constantinopel schaffen
vnd ein rumor vnd krieg vnter den Türkhen anrichten.
Ich hab dem einem crobatischen priester, nemblich dem herren Stephano Consulj, geschriben, daß er
sich gehn Nüremberg verfüege (vnd ich hoffe, er sey schon alta) vnd lasse die crobatischen buchstaben
schneiden vnd giessen. Es will vnß an der hilffe, das ist am gelt mangeln. Ich hab biß her von den
Creineren bey 1000 gulden erbettelt vnd zu talern ersamlet; die hab ich vmb den windischen druckh
außgeben. Ich darff sie nicht weiter beschweren. Vnd ich hab mich getröst, der künig Maximilian würd
vnß helffen, ist aber biß herr nit beschehen. Ich gedenkh jr kü. w. darff nicht vor den jesuwideren etc.
Wen ich bey christlichen churfürsten vnd herren nur souil rath vnd hilffe möcht bekhumen, daß ich
1 Trubar piše Ungnadu o pravovernosti svojih dotlej tiskanih knjig in mu sporoča, kakšni so njegovi načrti.
2 Trubar je očitno prebral pismo, preden ga je odposlal. Za »Jch gedenkh jr. ku. w. darff« je dodal »nicht«; za: »dan die buchstaben«
je dodal »werden«. Prim M. Rupel, Der große und der kleine glagolitische Probezettel von 1560, v: Die Welt der Slaven II, 257; M.
Rupel, Primož Trubar, 111; Elze, Briefe, 71.
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Ivanu baronu Ungnadu1
Kempten, 1. aprila 1560
Izvirnik, nelastnoročen (toda dva vstavka, napisana s Trubarjevo roko).2
Tübingen, Univ. Bibliothek, Slav. Bücherdruck I, 4 (Univ. Archiv VIII, 3).
Foto: NUK, Ms 1062, A št. 120.
Kostrenčič, Urkundliche Beiträge, 9–11; Elze, Briefe, 70–72; Rajhman, Pisma, 61–62.
Dem wollgebornen, edlen vnd gnedigen herren, herrn Hansen Vngnaden, freyherren zu Sonneck etc., ro.
kay. mt. rath, landshauptman in Steyer, hauptman vnd vitzthumb zu Zily etc., meinem gnedigen herren.
Wolgeborner, genediger herr. E. g. wünsch ich von gott dem vatter durch Jesum Christum, vnseren herren,
gnad, frid vnd alles gutts sambt erbietung meiner vnterthanigen diensten zuuor. Was die herren vnd
landtleit in Crain, Kahrst, Histerreich vnd Windischen Marckh, jtem die stat Cilj, auch andere guett herren
vnd freündt von Labach von meinem newen gedrukhten windischen buechern sagen vnd schreiben, mag
e. g. auß beyligunden jren geschrifften vnd sendschreiben an e. g. vnd an mich gründtlich vernemen. Die
kunigkliche wirde aus Behaim etc. hatt meine obgemelte buecher alle auch besichtigen vnd vrteilen lassen;
die seindt, gott allein sey die ehr, für warhafft, lautter, christlich vnd heilig erfunden vnd erkhent worden.
Vnd e. g. soll hiebey wissen, daß zwen crobatisch briester nun alle meine offtgemelte buecher in die
crobatische sprach vnd buchstaben haben gebracht, vnd dieselbig sind von villen Crobatten vbersehen vnd
approbirt, vnd haben ein groß verlangen, daß sie bald gedrukht wurden, vnd sagen, sie werden grossen
nucz nicht allein jn Croatien vnd Dalmatien, sonder auch in der Türkhay biß gen Constantinopel schaffen
vnd ein rumor vnd krieg vnter den Türkhen anrichten.
Ich hab dem einem crobatischen priester, nemblich dem herren Stephano Consulj, geschriben, daß er
sich gehn Nüremberg verfüege (vnd ich hoffe, er sey schon alta) vnd lasse die crobatischen buchstaben
schneiden vnd giessen. Es will vnß an der hilffe, das ist am gelt mangeln. Ich hab biß her von den
Creineren bey 1000 gulden erbettelt vnd zu talern ersamlet; die hab ich vmb den windischen druckh
außgeben. Ich darff sie nicht weiter beschweren. Vnd ich hab mich getröst, der künig Maximilian würd
vnß helffen, ist aber biß herr nit beschehen. Ich gedenkh jr kü. w. darff nicht vor den jesuwideren etc.
Wen ich bey christlichen churfürsten vnd herren nur souil rath vnd hilffe möcht bekhumen, daß ich
1 Trubar piše Ungnadu o pravovernosti svojih dotlej tiskanih knjig in mu sporoča, kakšni so njegovi načrti.
2 Trubar je očitno prebral pismo, preden ga je odposlal. Za »Jch gedenkh jr. ku. w. darff« je dodal »nicht«; za: »dan die buchstaben«
je dodal »werden«. Prim M. Rupel, Der große und der kleine glagolitische Probezettel von 1560, v: Die Welt der Slaven II, 257; M.
Rupel, Primož Trubar, 111; Elze, Briefe, 71.
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