Page 392 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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dodatek

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Štefan Konzul Ivanu Ungnadu10

Urach, novembra 1561
Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 63 Bü 26/6.
Elze, Briefe, 152–157.

Herrn Stefans antwort auf herrn Primußen übergebene beschwerschrift.
Wolgeborner, gnediger, gebiettender herr vnnd vatter. E. g. seyen jederzeit meine vnuderthenigst,
gehorsam vnd willig dienst zuvor, etc. Ich hab des ehrwürdigen herrn Primi Trubers schreiben an
e. g. gethon und seine hohe beschwerung unnd ursachen wider mich vernommen unnd mit hohem
betriebtem unnd wainendem hertzen gelesen; daz der teuffel so balld sich unndersteet unnder unns
ain zertrennung anzuerichten unnd daz hohe göttlich werkh zerstören, daz klag ich von hertzen dem
allmechtigen guettigen gott unnd dem herrn Jesu Christo im himmel sampt dem heiligen gaist, auch
pitt mit weinendem hertzen, er der allmechtig, [deß] das werkh allain ist, welle dem teuffel weren unnd
sein göttlich werkh fördern, ime allein unnd seinem lieben son Jesu Christo zu lob, breyß und ehr, zu
erbawung der armen christenhait, sonnderlich denen unnder dem römischen antichrist abgötterei unnd
türckhischen tyrannei gesessen. Amen.
Uff seine hohe beschwerung unnd fünff ursachen, gnediger, gebiettender herr, gibe ich dise meine
schlechte unnd ainfelltige anntwort. Erstlich, daß herr Primus e. g. über dise truckherei setzet und
übergibt e. g. ganntze truckherei unnd darüber ain herren zu sein, umb daz groß ussgeben gellt, deß
bin ich nur gar wol zufriden unnd billich‚ dann e. g. hatt mer zu dem werkh gethon, als wir alle. Das
sage ich frei unnd offentlich, unnd wills ouch sagen alls lang ich leb unnd wo ich hinziehen würdt, will
darvon ouch teutsch, welisch unnd winndisch schreiben, unnd daz kan ich mit guettem gewissen sagen
und schreiben, dann wann wir e. g. nit hetten gehabt, so were das göttlich werkh (nimb allzeitt gott
zuvor) nimmer mehr so weitt kommen, unnd ich erkenn und hallt e. g. ainen trewen und christenlichen
herren unnd patron über den ganntzen werckh, unnd keinen anndern, als lang wir leben. Aber die grosse
gelerte leuth unnd maister (davon er schreibt) kenn ich nit., wiewol zu gottlichen hohen werckh wir
solche bedörfften. Der herr Jhesus Christus welle solche darzu verordnen unnd mich davon mit guettem
frölichem gewissen erledigen unnd davon kommen lassen. Amen.

10 Pismo št. D-5 in mnenje št. D-6. pričata o sporu med Primožem Trubarjem in Štefanom Konzulom. Pismo Štefana Konzula
Ivanu Ungnadu je odgovor na Trubarjeve pritožbe Ivanu Ungnadu v pismu z dne 4. novembra 1561 (tu pismo št. 23) in kaže,
kako globok spor je vladal med obema možema, kar je zagotovo eden od neprijetnih dogodkov v življenju Primoža Trubarja,
zato skupaj z mnenjem Ivana Ungnada pomaga k boljšemu razumevanju tega nesoglasja.

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