Page 395 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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dodatek
wörter in vatter unnser nit crobattisch, unnd ettwas darzu gethon‚ das nit inn unnser translation ist. Das
kan man noch sehen etc. Solchs alphabet unnd vatter unnser haben ouch die zwen jung herren, e. g. liebe
sön, herr Christoff unnd herr Ludwig etc., ouch der herr Schalichius [gesehen], haben alle gesagt, es geen
ettliche buechstab ab, unnd in vatter unnser ettliche wörter, die nit crobattisch sein. Das hatt man geredt,
nit den Demetrium zu verachten; wollt gott, er were schon da! etc.
Zuletzt, gnediger herr, von meinen wallischen possen unnd ondankhbarkeitt hett herr Primus vil zu
schreiben etc. Ich weiß nit, ob das ain prophetische, evangelische, apostolische uund christenliche lehr
sei; will er allso die sünder zur bueß bekeren? etc. Aber wann dein bruder sünndiget, corrige eum et ipsum
solum, etc. Ich hab allzeitt unnd wo ich bin gewesst von seiner christenlichen lieb unnd freunndschafft, die
er gegen mir erzeigt, gepredigt unnd gesagt, ime ouch ettliche mal geschriben, ich kan solches gegen im
unnd seiner hausfrawen nit erstatten, aber gegen seinen lieben kindlein sollt er mich dannkhbarlich finden.
Daß er mir aber vil gellt geben unnd gelihen, weiß ich nit mer, dann ein doppelten ducat, wie ich von ime
von Kempten weg zogen bin. Nach der prunst zu Camb geschehen, hatt herr Primus mir geschriben, er
schennkhe mir solchen ducaten zu ainer branndtsteuer. Sonnst ich hett ime lenngst bezalt, aber in kurtzer
zeitt soll er haben, unnd ob ich ime ettwas mer schuldig bin, daz ich nit waiß, will ich ime erbarlich bezaln
etc. Ich habe ouch ime gedienet unnd vil gelitten, sonnderlich da ich ain mal von Regenspurg mit gellt ime
nachgeraist, 4 tag in grosser regen biß gen Tonawerdt [Donauwörth], von Tonawerdt biß gen Augspurg ain
ganntze nacht mit ainem pawren unnd in grausamen bösen wetter unnd regen geritten, unnd wisset nicht
wa ich war, etc. Welcher wälischer oder römischer esel hatt daz gethon? etc.
Von den 1000 gulden, die ime die Crainer sollten geben haben, weiß ich kain wort. Daß ich aber groß
hussratt unnd guette claider hab, ich hab meine klaider zu Regenspurg unnd zu Chamb gewonnen,
ußgenommen den rockh, den ich teglich trag. Sollt ich in vier jaren nit ainen solchen rockh verdient
haben? Das klain bettlerisch haußraat von zin, das ich hab, ist meiner hausfrawen; wie ich sie gewonnen,
ist ihr geschennkht; aber wer mir das unglückh zu Chamb nit widerfaren‚ ich wollt ime annders hausrat
gezeigt haben. Aber ich dannkh gott von seinen göttlichen willen. Amen. Was ich allhie herren Primo zu
wenig geschriben, will ich ime mündtlich anntworten. Thue mich e. g. alls meinen, gebiettenden lieben
herrn unnd vatter allzeit ganntz unnderthenig sampt herrn Antoni bevelhen.
E. g.
undertheniger und
williger diener
Stephanus Consul
Isterreicher.
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wörter in vatter unnser nit crobattisch, unnd ettwas darzu gethon‚ das nit inn unnser translation ist. Das
kan man noch sehen etc. Solchs alphabet unnd vatter unnser haben ouch die zwen jung herren, e. g. liebe
sön, herr Christoff unnd herr Ludwig etc., ouch der herr Schalichius [gesehen], haben alle gesagt, es geen
ettliche buechstab ab, unnd in vatter unnser ettliche wörter, die nit crobattisch sein. Das hatt man geredt,
nit den Demetrium zu verachten; wollt gott, er were schon da! etc.
Zuletzt, gnediger herr, von meinen wallischen possen unnd ondankhbarkeitt hett herr Primus vil zu
schreiben etc. Ich weiß nit, ob das ain prophetische, evangelische, apostolische uund christenliche lehr
sei; will er allso die sünder zur bueß bekeren? etc. Aber wann dein bruder sünndiget, corrige eum et ipsum
solum, etc. Ich hab allzeitt unnd wo ich bin gewesst von seiner christenlichen lieb unnd freunndschafft, die
er gegen mir erzeigt, gepredigt unnd gesagt, ime ouch ettliche mal geschriben, ich kan solches gegen im
unnd seiner hausfrawen nit erstatten, aber gegen seinen lieben kindlein sollt er mich dannkhbarlich finden.
Daß er mir aber vil gellt geben unnd gelihen, weiß ich nit mer, dann ein doppelten ducat, wie ich von ime
von Kempten weg zogen bin. Nach der prunst zu Camb geschehen, hatt herr Primus mir geschriben, er
schennkhe mir solchen ducaten zu ainer branndtsteuer. Sonnst ich hett ime lenngst bezalt, aber in kurtzer
zeitt soll er haben, unnd ob ich ime ettwas mer schuldig bin, daz ich nit waiß, will ich ime erbarlich bezaln
etc. Ich habe ouch ime gedienet unnd vil gelitten, sonnderlich da ich ain mal von Regenspurg mit gellt ime
nachgeraist, 4 tag in grosser regen biß gen Tonawerdt [Donauwörth], von Tonawerdt biß gen Augspurg ain
ganntze nacht mit ainem pawren unnd in grausamen bösen wetter unnd regen geritten, unnd wisset nicht
wa ich war, etc. Welcher wälischer oder römischer esel hatt daz gethon? etc.
Von den 1000 gulden, die ime die Crainer sollten geben haben, weiß ich kain wort. Daß ich aber groß
hussratt unnd guette claider hab, ich hab meine klaider zu Regenspurg unnd zu Chamb gewonnen,
ußgenommen den rockh, den ich teglich trag. Sollt ich in vier jaren nit ainen solchen rockh verdient
haben? Das klain bettlerisch haußraat von zin, das ich hab, ist meiner hausfrawen; wie ich sie gewonnen,
ist ihr geschennkht; aber wer mir das unglückh zu Chamb nit widerfaren‚ ich wollt ime annders hausrat
gezeigt haben. Aber ich dannkh gott von seinen göttlichen willen. Amen. Was ich allhie herren Primo zu
wenig geschriben, will ich ime mündtlich anntworten. Thue mich e. g. alls meinen, gebiettenden lieben
herrn unnd vatter allzeit ganntz unnderthenig sampt herrn Antoni bevelhen.
E. g.
undertheniger und
williger diener
Stephanus Consul
Isterreicher.
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