Page 38 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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von deß wegen werden meine buecher bey den Windischen mehr schaden vnd vnraths dan nutz schaffen
vnd anrichten.
Vnd wiewol jch (aber gleichwol schwärlich) durch hilff vnd trewen beystandt meines alten gnedigen
herren Vngnad etc. vnd mit ettlichen glaubwurdigen geschrifften, khundtschafften vnd argumenten die
gemelte falsche vnd böse angebung vnd bezuchtigung bey jrn f. g. zum thail hab von mir abgelainth,
aber dannoch, auß ettlichen vrsachen, hatt mir jr f. g. aufferlegt vnd befolchen, daß jch hinfur mit
dem windischen truckh biß auff weittern beschaidt solle stilstahn vnd daß jch von jegclichen meinen
windischen buch ain exemplar vnd was derselben jnnhalt lauther vnd jn ain khurtze geschrifft verfasse
vnd jrn f. g. zustelle, welche sy folgendts e. khön. mt. etc. vberschickhen wöllen. Sollichem jrn f. g. befelch
vnd abschid zugehorsamen, hab derselben jch von sollichen meinen buechern jedes ain exemplar vnd
derselben summarischen jnnhalt sampt aines ers. raths zu Kempten vrkhundt vberschichkt, die alle
vngezweiffelt ewer khön. mt. etc. von jrer f. g. bey derselben aigen potten vberandtwurt vnd zugestelt
werden.
Vnd ist hierauff an e. khön. mt. etc. mein demuettigist durch Gott pitten, die wöllen neben andern großen
geschäfften vnbeschwerdt vnd vnuerdrossen sein, die obgemelte geschrifften vnd getruckhte teutsche
vorredt vber die epistel zu den Römern sampt der vrkhundt deren von Kempten zu uberleßen, jn denen
sy sehen vnnd befinden werden, daß ditze beschuldigung (daß jch ain schwärmer vnd sacramentierer
sey vnd geschriben oder getruckht jn glaubens sachen der augspurgischen confession zuwider) ain
vnwarhafftiger mentsch auß neyd vnd haß wider mich erdicht vnd ansehlichen hochen personen durch
arglistige practicen furgepracht habe. Vnd von wegen pesserer sicherhait vnd gwissenschafft, ob jch redlich
handle vnd mit der warhait vmbgehe, so wölle e. khön, mt. etc. alle meine buecher der landts obrigkhait
jn Crain, Vndersteyr vnd Carinthen zuschickhen mit ernstlichem befelch, daß sy mit jren gelertten vnd
der crainerischen sprach recht verstendigen (sy sein was standts oder religion) solliche buecher fleißig
ersehen vnd recht vrtailn, vnd ob sy was darjnn vnrecht verdolmetschet) oder der augspurgischen
confession zuwider finden, daßelbig vnderschidlich vnd aigentlich wo, jn welchem buckh, artickhl vnd
blatt solliche fäll, mängel oder jrthumben seyen, mit jren ditzer vrthailer namen vnd zunamen verzaichnen
vnd aufschreiben, die folgendts e. khun. mt. etc. auch dem fürsten von Wuerttenberg etc. vnnd mir
zuschickhen, vnd dero berichten, verrer die gepuer haben zuuerhandlen.
Jch bin aber gueter hoffnung, sy werden deß khains finden, allein sy wölten cauilliern, daß ettwan jm
truckhen vnd jm corrigieren ist vbersahen, ain V fur N, ain C fur d, e oder R gesetzt vnd ain wortt
jmproprie auß mangel der sprach oder sonnst vnbedächtlich möchte verdolmetsch worden sein. Sollichs
ist auch den LXX, Symmacho, Acquilae, Jheronimo, Erasmo, Luthero vnd andern widerfaren. Vnnd zu
dem so mögen auch ewer kön. mt. etc. bey den Vndersteyrn vnd Crainern sichč aigentlich erkhundigen,
wie jch mich vor jaren mit dem predigen vnnd haushaben auff der pfarr zu Lagkh bey Ratschach, zu

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