Page 287 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
schtweczer vnd lügner vnd vnsern aigen verderbten fleisch anstüfftung haß neid vnd feündtschafft wil
erweckhen, daß jr dasselbig arges feur mit allen khrefften, gebeth, fürbit, ermanungen vnd vnterichten
aus dem wort gottes nider leget vnd erleschet bey zeiten, daß daraus niht ein groß feur, jamer vnd not
dem lieben vatterlandt zum zeitlichen vnd ewigen verderben daraus erwachse vnd auspreche. Wo jr das
thuet, so werdet jr kinder des höchsten sein vnd bleiben vnd die rechten vätter des vatterlandts genent
vnd von jederman geehret, eure kinder vnd kinder kinder gesegnet, wie gott selbst sagt Math. 5, Psal. 112.
Wo aber jr als die häubter vnd magen der andern glider des volckhs das nicht thuet, so werdet jr sambt
andern zu grunt gehen, so wol als wen das haubt vnd der magen am leib khrank, grossen schmertczen,
khein verdauen nicht haben, werden verschmecht, khrafftloß vnd nichts mügen thuen, vnd also ersterben
vnd verderben. Dise gleichnus vnd lehr gibt der h. Paulus zu Römern am 12, 1 Cor. 12, Ephe. 4, vnd der
römischer weiser bürger in einer aufrur zu Rom hat sie dem volckh vorgehalten. Bedenckht, jr meine
lieben herrn, was der allmechtig euch Creinern für ein grosse gnad vnd wolthat für andere nation aus
gnaden vmb sunst, allein vm Christi willen gegeben, daß er euch das h. saligmachend euangelium so
lauter last predigen, die h. sacrament austeillen vnd zu emphachen, eur gebeth vnd allen gottes dienst frey
offenlich wider des teüffels vnd Anticrist toben vnd wuetten, argenlistig anschleg vnd pöse pratickhen
verrichten vnd zu volpringen, dadurch vil seelen werden erhalten zum ewigen leben. Vnd das ist auch
ein große gnad gottes, khrafft vnd würckhung des h. geistes, daruon ich auch in der teütscher vorred des
windischen psalters vor jaren vnd in einem jeczigen büechle, das jnn wenig tagen gedruckht wirdet, da
ich von der obrigkheit, ambt vnd beruef handle, hab geredt, daß alle herrn, die ritter vnd vom adel, auch
der meist verständigist teil der bürgerschafft mit jren ehegemahlen, sünen vnd tochtern, was die religion
vnd den rechten christlichen glauben belangt, so einig, gleich gesünet, eines verstands vnd willens nun
lange zeit sind vnd bleiben im ganczen fürstenthumb Crein, dergleichen vnter den predigern, weliches in
kheinem fürstenthum im reich, auch in disem würtembergischen noch in den reichsteten nicht geschieht
vnd erfunden wirdet. Den in allen fürstenthumben vnd reichsteten werden aberglaubischen, pabstischen
grawen, freyherrn, edelleüt, sunderlich die patricij, die fürnembsten im rath in den reichsteten, erfunden,
vnd vil eheleüt, eltern, prüeder vnd schwester sind jm glauben nicht eins, verachten vnd anfeinden einer
den andern des glaubens halben.
Darumb sollen wir Creiner von wegen der grosser gnad, vns wie ob erczelt von gott gegeben, vns
danckhbar erczeigen, jn anrueffen vnd bitten, daß er soliche ainigkheit des glaubens auch in allen
weltlichen politischen vnd burgerlichen handlungen herczliche liebe, trewe, warheit, gerechtigkheit
erhalte, gemehre vnd erweitere, auf daß dadurch gott der herr durch seinen lieben sun von vns geehret,
gelobet vnd gepreiset werde vnd menigkhlich wisse vnd merkhe, daß wir rechte gottes khinder vnd Christi
jünger sind vnd mit dem h. geist erleicht vnd lebendige glider der kirchen worden. Dise gnad vnd gabe
verleihe vns allen die h. dreyfaltigkheit, amen. Disen meinen extrauagant vnd digression, von mir in der
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schtweczer vnd lügner vnd vnsern aigen verderbten fleisch anstüfftung haß neid vnd feündtschafft wil
erweckhen, daß jr dasselbig arges feur mit allen khrefften, gebeth, fürbit, ermanungen vnd vnterichten
aus dem wort gottes nider leget vnd erleschet bey zeiten, daß daraus niht ein groß feur, jamer vnd not
dem lieben vatterlandt zum zeitlichen vnd ewigen verderben daraus erwachse vnd auspreche. Wo jr das
thuet, so werdet jr kinder des höchsten sein vnd bleiben vnd die rechten vätter des vatterlandts genent
vnd von jederman geehret, eure kinder vnd kinder kinder gesegnet, wie gott selbst sagt Math. 5, Psal. 112.
Wo aber jr als die häubter vnd magen der andern glider des volckhs das nicht thuet, so werdet jr sambt
andern zu grunt gehen, so wol als wen das haubt vnd der magen am leib khrank, grossen schmertczen,
khein verdauen nicht haben, werden verschmecht, khrafftloß vnd nichts mügen thuen, vnd also ersterben
vnd verderben. Dise gleichnus vnd lehr gibt der h. Paulus zu Römern am 12, 1 Cor. 12, Ephe. 4, vnd der
römischer weiser bürger in einer aufrur zu Rom hat sie dem volckh vorgehalten. Bedenckht, jr meine
lieben herrn, was der allmechtig euch Creinern für ein grosse gnad vnd wolthat für andere nation aus
gnaden vmb sunst, allein vm Christi willen gegeben, daß er euch das h. saligmachend euangelium so
lauter last predigen, die h. sacrament austeillen vnd zu emphachen, eur gebeth vnd allen gottes dienst frey
offenlich wider des teüffels vnd Anticrist toben vnd wuetten, argenlistig anschleg vnd pöse pratickhen
verrichten vnd zu volpringen, dadurch vil seelen werden erhalten zum ewigen leben. Vnd das ist auch
ein große gnad gottes, khrafft vnd würckhung des h. geistes, daruon ich auch in der teütscher vorred des
windischen psalters vor jaren vnd in einem jeczigen büechle, das jnn wenig tagen gedruckht wirdet, da
ich von der obrigkheit, ambt vnd beruef handle, hab geredt, daß alle herrn, die ritter vnd vom adel, auch
der meist verständigist teil der bürgerschafft mit jren ehegemahlen, sünen vnd tochtern, was die religion
vnd den rechten christlichen glauben belangt, so einig, gleich gesünet, eines verstands vnd willens nun
lange zeit sind vnd bleiben im ganczen fürstenthumb Crein, dergleichen vnter den predigern, weliches in
kheinem fürstenthum im reich, auch in disem würtembergischen noch in den reichsteten nicht geschieht
vnd erfunden wirdet. Den in allen fürstenthumben vnd reichsteten werden aberglaubischen, pabstischen
grawen, freyherrn, edelleüt, sunderlich die patricij, die fürnembsten im rath in den reichsteten, erfunden,
vnd vil eheleüt, eltern, prüeder vnd schwester sind jm glauben nicht eins, verachten vnd anfeinden einer
den andern des glaubens halben.
Darumb sollen wir Creiner von wegen der grosser gnad, vns wie ob erczelt von gott gegeben, vns
danckhbar erczeigen, jn anrueffen vnd bitten, daß er soliche ainigkheit des glaubens auch in allen
weltlichen politischen vnd burgerlichen handlungen herczliche liebe, trewe, warheit, gerechtigkheit
erhalte, gemehre vnd erweitere, auf daß dadurch gott der herr durch seinen lieben sun von vns geehret,
gelobet vnd gepreiset werde vnd menigkhlich wisse vnd merkhe, daß wir rechte gottes khinder vnd Christi
jünger sind vnd mit dem h. geist erleicht vnd lebendige glider der kirchen worden. Dise gnad vnd gabe
verleihe vns allen die h. dreyfaltigkheit, amen. Disen meinen extrauagant vnd digression, von mir in der
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