Page 144 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
ein predig gethan. Dabei ist beliben vnd mit meßen khein dreißigist gehalten. Das hat die pfaffen, deren
vil dahin khumen sind, sehr verdroßen, droen mich auch zu erschießen, welches mich, gott lob, wenig
anficht. Jch hab mich vorlang[st] meinen lieben erlöser Jesu Christo auffgeopfert.
Was der haubtman vnd andere von wegen der dolmetscher mir schreiben, werden aus beiligunden
schreiben vernemen. Jch hab dem haubtman gen S. Veit geschriben, daß er den münich, der zuuor bei mir
zu Stutgarten gewest, sambt der bibel hie her pringe. Ich wils durch geschickht Crobaten laßen besichtigen
vnd vrteilen, ob sie guet, recht vnd verstandig ist. Wir wollen vmb sie mit jme handlen oder jn den münich
sambt der bibel zu e. g. fürderen.
Souer die postillen gedruckht, e. g. mügen durch doctor hern Jacoben Schmidlein die teütschen
vorreden stellen vnd darin vermelden, daß sie aus des Philippi Melanchtonis postil sei genumen vnd auff
derselbigen form gestelt.
Von Rom sagt man, wie vor 13 tagen ein großer aufflauff von Römeren wider den pabst erstanden. Dem
pabst hat einer zugeschoßen vnd ein stuckh von rokh weg geschoßen. Der pabst nimbt volckh zu roß vnd
fueß. Dergleichen zu Bononia ist auch ein aufflauff gewest, haben jren öbristen erschlagen, die befestigung
eingenumen. Das sein zeichen des jungsten tags, denn der antichrist ist entdeckht vnd wird verspot von
allen völckheren.
Mit den Türckhen sol ein bestandiger frid auffgericht sein, aber nichts weniger thuen sie an den gränitzen
großen schaden. Der her leutenambt hat jr 500 mit 50 pherdten antreffen, dieselbig durch hülffe des
almechtigen zertrent.
Große dörr vnd hitz ist jn disen landen. Des weins wird wenig sein so wol jn walischen landen alls jn
der Windischen Marckh. Der sterb nahet sich von Wien herein. Zu Grätz sol es anfahen zu sterben. Gott
suecht die arge weId mit zoren vnd gnad haim, aber sie gibt nichts darumb.
Post scripta
Jch hab dennocht, wie ich disen brieff einschließen wöllen, der hern geschrifft vnd bericht an die ro. kay.
mt. erlangt. Dieselbig vbersende ich vnseren gnadigen fürsten sambt einen schreiben des jungen grauen
von Thuren zu Görtz. Jr. f. g. wirdt euch gemelte copeien vbersenden. Bei nechster potschafft wil e. g. mehr
schreiben. Denen thue mich vnterthaniglich beuelhen. Bin des hern Anthoni mit freuden gewartund; er
wird sich der verfolgung nicht bedurffen besorgen, denn er predigt offenlich nicht. Datum Labach am 4.
septembris jm 1562 jar.
E. g. vnterthaniger Primus Truber.
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ein predig gethan. Dabei ist beliben vnd mit meßen khein dreißigist gehalten. Das hat die pfaffen, deren
vil dahin khumen sind, sehr verdroßen, droen mich auch zu erschießen, welches mich, gott lob, wenig
anficht. Jch hab mich vorlang[st] meinen lieben erlöser Jesu Christo auffgeopfert.
Was der haubtman vnd andere von wegen der dolmetscher mir schreiben, werden aus beiligunden
schreiben vernemen. Jch hab dem haubtman gen S. Veit geschriben, daß er den münich, der zuuor bei mir
zu Stutgarten gewest, sambt der bibel hie her pringe. Ich wils durch geschickht Crobaten laßen besichtigen
vnd vrteilen, ob sie guet, recht vnd verstandig ist. Wir wollen vmb sie mit jme handlen oder jn den münich
sambt der bibel zu e. g. fürderen.
Souer die postillen gedruckht, e. g. mügen durch doctor hern Jacoben Schmidlein die teütschen
vorreden stellen vnd darin vermelden, daß sie aus des Philippi Melanchtonis postil sei genumen vnd auff
derselbigen form gestelt.
Von Rom sagt man, wie vor 13 tagen ein großer aufflauff von Römeren wider den pabst erstanden. Dem
pabst hat einer zugeschoßen vnd ein stuckh von rokh weg geschoßen. Der pabst nimbt volckh zu roß vnd
fueß. Dergleichen zu Bononia ist auch ein aufflauff gewest, haben jren öbristen erschlagen, die befestigung
eingenumen. Das sein zeichen des jungsten tags, denn der antichrist ist entdeckht vnd wird verspot von
allen völckheren.
Mit den Türckhen sol ein bestandiger frid auffgericht sein, aber nichts weniger thuen sie an den gränitzen
großen schaden. Der her leutenambt hat jr 500 mit 50 pherdten antreffen, dieselbig durch hülffe des
almechtigen zertrent.
Große dörr vnd hitz ist jn disen landen. Des weins wird wenig sein so wol jn walischen landen alls jn
der Windischen Marckh. Der sterb nahet sich von Wien herein. Zu Grätz sol es anfahen zu sterben. Gott
suecht die arge weId mit zoren vnd gnad haim, aber sie gibt nichts darumb.
Post scripta
Jch hab dennocht, wie ich disen brieff einschließen wöllen, der hern geschrifft vnd bericht an die ro. kay.
mt. erlangt. Dieselbig vbersende ich vnseren gnadigen fürsten sambt einen schreiben des jungen grauen
von Thuren zu Görtz. Jr. f. g. wirdt euch gemelte copeien vbersenden. Bei nechster potschafft wil e. g. mehr
schreiben. Denen thue mich vnterthaniglich beuelhen. Bin des hern Anthoni mit freuden gewartund; er
wird sich der verfolgung nicht bedurffen besorgen, denn er predigt offenlich nicht. Datum Labach am 4.
septembris jm 1562 jar.
E. g. vnterthaniger Primus Truber.
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