Page 447 - Edvard Vrečko (ur.), Primož Trubar: Nemški spisi 1550-1581, Zbrana dela Primoža Trubarja 11
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Vorred.

dere vnnd billiche Mittel vnd Weg / beſſer füglicher /
Chriſtenlicher vnd fruchtbarlicher nicht gerathen / noch
geholffen werden / dann eben durch diſes vnſer ange-
fangen Werck / nämlich mit der heiligen Bibliſchen
Schrifft / vnd mit andern guten / vnzenckiſchen /
Chriſtlichen Büchern / in jrer Sprach. Darauß ſie auch
wie wir / durch die gnad / hilff vnd würckung des heili-
gen Geiſtes / den rechten / alten / waren Glauben / die
rechte Religion / erlernen vnd ergreiffen mögen. Dann
es iſt die Warheit / wie alle gelerte vnnd erfarne Predi-
ger ſagen: Quod ex negligentia & contemptu verbi Dei
ſolent oriri omnes superstitiones & Idolomaniae. Wo
man das Wort Gottes nicht recht lauter / vnnd one vn-
derlaß / liſet vnnd prediget / da volgen gewißlich Ab-
göttereyen / vnnd allerley Aberglaub. Darumb ſagt
Chriſtus / Joh. am 5. Cap. Suchet oder ergründet die
Geſchrifft, dann ſie zeuget von mir / vnd in mir iſt das
ewig leben. Vnd Paulus ſagt / Durch das gehör des
Göttlichen Worts überkompt man den Glauben / dann
das verborgen wunderbarlich Göttlich weſen in der hei-
ligen Dreyfaltigkeit / Item warumb die ander Perſon /
der Son Gottes die Menſchliche Natur an ſich genom-
men / gelitten / geſtorben vnd aufferſtanden. Vnd das
Wir vns ſeiner Wolthaten vnd ſeines Verdienſts allein
durch den rechten lebendigen Glauben an jn theilhafftig
machen. Jtem wie wir geborne Sünder ſeind / durch
was weg oder mittel / wir der Sünden mögen abkom-
men / Gottes Genad vnnd Huld erlangen / Wie wir
Gott recht anruffen / jme dienen / vnſerm Beruff auß-
warten / die heiligen Sacrament recht brauchen / vns

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