Page 272 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
fürst jns regiment khumbt, bei jrer f. g. mag supplicirt, damit des Tyfferni stipendij allein die Creiner
mügen teilhafftig werden.
M. Georgius Dalmata ließ sich nun prauchen zur schuel oder zum predigen, den on ein weiter hülff khan
jm stipendio lenger nicht bleiben, hat nicht kleider zum winter.
Vnd dieweil von den geistlichen räthen auff mein suppliciren von wegen des gemelten Dalmate, ob man
jme ein kirchen dienst wolt verleihen, khein antwort mir eruolgt vnd aus des secretari der geistlichen räth
beiligundem schreiben vernumen, wo der Dalmata aus dem stipendio ziehe, so werde des Jllirici sun an
seiner stat eingenumen, jtem so hab ich jn disen 4 wochen, seit die zwen studiosi Mauris vnd Bohemus
bei mir gewest, allen vleiß fürwendt, mittl vnd wegh gesuecht, daß ich sie in ein ander stipendium oder
zue conditionen zu Tübingen het vnterpringen mügen. Es hat sich aber mindert schickhen wöllen, vnd ich
hab sie lenger bei mir wöllen vergeblich halten. Jn dem khumbt Felicianus Cunius, vnser landsman von
Strasburg, zaiger dises brieffs. Der hat vns vertröst, sie mügen zu Strasburg jezundt vnterkhumen. Dahin
haben sie selbst begert vnd von jretwegen hab doctori Marpachio vnd dem Jllirico geschriben vnd sie jnen
auffs höchst beuolhen. Gott geb jnen seinen segen zu jren studijs. Amen.
Es haben e. g. vnd her. on zweiuel zuuor vernumen, daß ich auff bit meines weibs vnd kinder vmb das
geld, welches vmb mein haus zu Labachen eingenumen, ein anders haus alhie zu Derendingen von
newen zu pawen angefangen vnd so weit das gebew verricht, daß ich nun nur den jnwendigen gebew hab
zuuolpringen, welchen verhofft ich mit gottes hülff, wen ich geld het, noch vor dem herbst zuuerrichten.
Vnd nachdem ich dem herren Mathesen Haugen 200 gulden schuldig, die wirdet herr Melchior Stoffel,
wie ich jme hiemit zum anderen schreibe vnd bitte, erlögen; jtem so bin ich etlichen studenten, die jr geld
bei mir behalten, auch 50 gulden schuldig, die alle auffs gemelt gebew vnd jn der haushaltung (ich hab
von allen orten großen vberlauff) auffgangen; also daß ich jezund jn schulden vnd gebew steckh, welches
mich allt macht vnd verhindert jn studijs, dolmetschen vnd druckhen etc.; ist derhalben an e. g. vnd her.
mein vnterthanig, hochvleißig biten, sie wöllen mir beide teil meiner prouision dises 70. jars, namblichen
die mir auff den ersten julij nechstkhomend vnd die zum khünfftigen weinachten gefelt, miteinander
auffspäldist eraus verordnen. Jn dem e. g. vnd her. erzaigen an mir ein große gnad vnd wolthat, erledigen
mich von großen sorgen vnd mühe. Bin also hierauff einer genadiger antwort gewartundt vnd derhalben
thue mich gehorsamlich vnd treulich beuelhen. Das vberig von zaiger dises brieff werden vernemen, disen
wöllen auch jn gnadigen beuolhen haben. Derendingen, am 28 maij jm 1570. jar.
E. g. vnterthaniger vnd dienstwilliger Primus Truber
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fürst jns regiment khumbt, bei jrer f. g. mag supplicirt, damit des Tyfferni stipendij allein die Creiner
mügen teilhafftig werden.
M. Georgius Dalmata ließ sich nun prauchen zur schuel oder zum predigen, den on ein weiter hülff khan
jm stipendio lenger nicht bleiben, hat nicht kleider zum winter.
Vnd dieweil von den geistlichen räthen auff mein suppliciren von wegen des gemelten Dalmate, ob man
jme ein kirchen dienst wolt verleihen, khein antwort mir eruolgt vnd aus des secretari der geistlichen räth
beiligundem schreiben vernumen, wo der Dalmata aus dem stipendio ziehe, so werde des Jllirici sun an
seiner stat eingenumen, jtem so hab ich jn disen 4 wochen, seit die zwen studiosi Mauris vnd Bohemus
bei mir gewest, allen vleiß fürwendt, mittl vnd wegh gesuecht, daß ich sie in ein ander stipendium oder
zue conditionen zu Tübingen het vnterpringen mügen. Es hat sich aber mindert schickhen wöllen, vnd ich
hab sie lenger bei mir wöllen vergeblich halten. Jn dem khumbt Felicianus Cunius, vnser landsman von
Strasburg, zaiger dises brieffs. Der hat vns vertröst, sie mügen zu Strasburg jezundt vnterkhumen. Dahin
haben sie selbst begert vnd von jretwegen hab doctori Marpachio vnd dem Jllirico geschriben vnd sie jnen
auffs höchst beuolhen. Gott geb jnen seinen segen zu jren studijs. Amen.
Es haben e. g. vnd her. on zweiuel zuuor vernumen, daß ich auff bit meines weibs vnd kinder vmb das
geld, welches vmb mein haus zu Labachen eingenumen, ein anders haus alhie zu Derendingen von
newen zu pawen angefangen vnd so weit das gebew verricht, daß ich nun nur den jnwendigen gebew hab
zuuolpringen, welchen verhofft ich mit gottes hülff, wen ich geld het, noch vor dem herbst zuuerrichten.
Vnd nachdem ich dem herren Mathesen Haugen 200 gulden schuldig, die wirdet herr Melchior Stoffel,
wie ich jme hiemit zum anderen schreibe vnd bitte, erlögen; jtem so bin ich etlichen studenten, die jr geld
bei mir behalten, auch 50 gulden schuldig, die alle auffs gemelt gebew vnd jn der haushaltung (ich hab
von allen orten großen vberlauff) auffgangen; also daß ich jezund jn schulden vnd gebew steckh, welches
mich allt macht vnd verhindert jn studijs, dolmetschen vnd druckhen etc.; ist derhalben an e. g. vnd her.
mein vnterthanig, hochvleißig biten, sie wöllen mir beide teil meiner prouision dises 70. jars, namblichen
die mir auff den ersten julij nechstkhomend vnd die zum khünfftigen weinachten gefelt, miteinander
auffspäldist eraus verordnen. Jn dem e. g. vnd her. erzaigen an mir ein große gnad vnd wolthat, erledigen
mich von großen sorgen vnd mühe. Bin also hierauff einer genadiger antwort gewartundt vnd derhalben
thue mich gehorsamlich vnd treulich beuelhen. Das vberig von zaiger dises brieff werden vernemen, disen
wöllen auch jn gnadigen beuolhen haben. Derendingen, am 28 maij jm 1570. jar.
E. g. vnterthaniger vnd dienstwilliger Primus Truber
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