Page 206 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma

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Kranjskim deželnim stanovom1
Ljubljana, 13. januarja 1564
Prepis.
Graz, Archiv der Propstei, Haupt- und Stadtpfarre, Fasz. II – A – 5.
K. Amon v: Im Lebensraum der Grenze, Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark, Sonderband
18, Graz 1971, 101–104.
Rajhman, Pisma,177–178.

Wohlgeborn, edl, gestreng, ehrnvest, gnedig und gebietend, lieb herrn.
Aus was ursachen und durch wen vor dem durchleuchtigen, hochgebornen, christlichen fürsten und
herren herrn Christof, hertzogen zu Wirtemberg etc., meinem gnedigsten herrn, ich abermals für einen
zwinglianer angeben und in verdacht khommen, das haben e. gn. und herligk. aus disen beyliegenden
geschriefften, die mir mein gnediger herr, herr Hanß Vngnad etc., bey seinem cammerling Michelln
Kayserßperger zugeschickt, lauter und klar zu vernehmen; und ist zu verwundern, daß doctor Jacob
Andree, mein alter, vertrauter herr und christlicher bruder, der mich nhun lange zeit kennet und
weiß, wie ich mich mit meinen predigten zu Rottenburg an der Tauber, zu Kempten und letztlich zu
Aurach gehalten, und daß mich in gemelten stedten kein mensch einiches zwinglianisirn nie verdacht,
und wie ich auch zuvor vor obgedachten meinem gnedigsten fürsten und herrn für einen zwinglianer
haimblich un ungründtlich bin angeben worden, daß ich solchen verdacht mit brieflicher urkhund
des durchleuchtigisten römischen königs Maximiliani, der alle meine bücher durchsehen und probirn
lassen, auch mit zeugnüssen e. gn. und der gantzen ersamen landtschafft dieses fürstenthumbs Crayn
und dergleichen mit genugsamen zeugnüssen und schriefftlichen urkhunden der stadt Kempten von
mir abgewendet und bewiesen, daß mir hierin unrecht und gwaltd ist beschehen. Doch unangesehen
solches alles, auch daß er mir neulich neben andern theologen gantz freundlich und ich ime wiederumb
geschrieben, hatt er doctor Andreae aus meinen zweyen wortten, die ich also in der eyll unbedächtlich
briefweiß und vertreulich dem herrn von Graueneckh geschrieben, mich durffen praeiudicirn und
meinem gnedigsten fürsten und herrn zu solchem verdacht und unwillen gegen mir bewegen und
aufbringen, daß ir f. gn. unsere windische kirchenordnung zu druckhen verpotten und drowen, der röm.
kön. Mt. etc. wider mich zu schreiben. Wo solches geschech, herr gott, wie würde es unserer armen,
von allen ortten geplagten und verfolgten kirchen ergehen? Erst würden unsere feindt jubilirn und alle
guthertzigen christen nicht allein in diesen, sondern in allen niderösterreichischen landen trauren und

1 Trubar pojasnjuje svoj nauk in zanika vsakršno zvezo s cvinglijanstvom.

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