Page 160 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
P. 160
pisma
32
Ivanu baronu Ungnadu1
Ljubljana, 22. oktobra 1562
Sodoben prepis.
Stuttgart, Hauptstaatsarchiv A 191, Büschel 6, fol. 47 a–48 a.
Foto: NUK, Ms 3/57.
Elze, Briefe, 253–255; Rajhman, Pisma,139–141.
Wolgeborner, gnädiger herr. E. gn. vnnd derselbigen von gott begnadeten ehegemahel, söhnen vnnd
töchtern wünnsch jch von Christo dem herren gnad, frid vnnd alles guetts mit erbiettung meiner
vnnderthenigen willigen diennst zuuor. Gott vnnd mein gewissen sej zeugen, daß vnnder meinenn vilen
anfechtungen, truebsalen vnnd widerwertikaiten jst nicht die kleineste, daß sich e. g. gegen mir dermassen
hatt lassen zu erzürnen. Aber jch bin gueter hoffnung, auf meinen gethanen bericht, den meine herren e.
g. werden zusenden, werde gemeldten unwillen gegen mich, auch allen verdacht, daß jch allain ain herr
vber die druckherej sein wolle, fallen lassen, dann solches jst mir nie jn sinn kommen. Jch will desswegen
mit den dollmetschern hinfür zufriden sein, machts der Consul mit dem Schuetzits guett oder böß; sie
werden darumb gott, der kirchen vnd e. g. rechen schafft geben. Was jch aber e. g. von der dolmetschung
geschriben, das hab nicht auß neid oder erdicht dinng, sonnder was dem herrn lanndsuerweser vnnd
herrn verordneten jn beisein e. g. secretarj durch den herrn Hannsen Lamella ist angezaigt, geschriben,
aber nicht der mainung, daß die gancze dollmetschung dardurch, wann schon ettlich wörter jeczundt
jm anfanng unuerstendig, tunckhel oder unrecht seindt verdollmetscht, verworffen sollt sein, sonnder
dieweil der truckh vnnd buecher groß gellt gesteen vnnd villeicht lanng ligen werden, daß sie aufs fleissigst
getruckht vnnd verdollmetscht würden. Was aber den Consul belanngt, er sag oder schreib, er hab dem
Schuetitz nit geschriben, so hatts er, der Suetzits, bekennt, darbej e. g. secretarj vnnd annder gewest, er hab
jme geschriben, welches mich zum zorrn bewegt, daß auff solliche leüth, die zum dollmetschen untüchtig,
so grosser oncosten gewenndt werden soll.
Vom herrn Gangolffo, pfarrherrn zu Luschnaw, hab weder jch selbst von jme oder durch potten kain
senndtschreiben an e. g. gehörig, empfanngen. Dem jst gewiß allso. Desswegen darff er, her Gangolffus,
sich jnn disem faal mit mir nit entschuldigen. E. g. wissen, daß jch derselbigen zu jeder zaitt mit lust, lieb
vnnd freud zu dienen genaigt gewesst vnnd noch mich schuldig erkenn. Wie wollt jch denn sollichen
brieff verhallten haben? Das sej fern von mir. Gott lob, es weiß mich mit der warhait noch niemandt liegen
oder aines betrugs zu zeihen, es sagen vnnd schreiben ettliche von mir, was sie wollen.
1 V Trubarjevem pismu je pomemben odločni »ne« hrvaškemu prevajanju in tisku.
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Ivanu baronu Ungnadu1
Ljubljana, 22. oktobra 1562
Sodoben prepis.
Stuttgart, Hauptstaatsarchiv A 191, Büschel 6, fol. 47 a–48 a.
Foto: NUK, Ms 3/57.
Elze, Briefe, 253–255; Rajhman, Pisma,139–141.
Wolgeborner, gnädiger herr. E. gn. vnnd derselbigen von gott begnadeten ehegemahel, söhnen vnnd
töchtern wünnsch jch von Christo dem herren gnad, frid vnnd alles guetts mit erbiettung meiner
vnnderthenigen willigen diennst zuuor. Gott vnnd mein gewissen sej zeugen, daß vnnder meinenn vilen
anfechtungen, truebsalen vnnd widerwertikaiten jst nicht die kleineste, daß sich e. g. gegen mir dermassen
hatt lassen zu erzürnen. Aber jch bin gueter hoffnung, auf meinen gethanen bericht, den meine herren e.
g. werden zusenden, werde gemeldten unwillen gegen mich, auch allen verdacht, daß jch allain ain herr
vber die druckherej sein wolle, fallen lassen, dann solches jst mir nie jn sinn kommen. Jch will desswegen
mit den dollmetschern hinfür zufriden sein, machts der Consul mit dem Schuetzits guett oder böß; sie
werden darumb gott, der kirchen vnd e. g. rechen schafft geben. Was jch aber e. g. von der dolmetschung
geschriben, das hab nicht auß neid oder erdicht dinng, sonnder was dem herrn lanndsuerweser vnnd
herrn verordneten jn beisein e. g. secretarj durch den herrn Hannsen Lamella ist angezaigt, geschriben,
aber nicht der mainung, daß die gancze dollmetschung dardurch, wann schon ettlich wörter jeczundt
jm anfanng unuerstendig, tunckhel oder unrecht seindt verdollmetscht, verworffen sollt sein, sonnder
dieweil der truckh vnnd buecher groß gellt gesteen vnnd villeicht lanng ligen werden, daß sie aufs fleissigst
getruckht vnnd verdollmetscht würden. Was aber den Consul belanngt, er sag oder schreib, er hab dem
Schuetitz nit geschriben, so hatts er, der Suetzits, bekennt, darbej e. g. secretarj vnnd annder gewest, er hab
jme geschriben, welches mich zum zorrn bewegt, daß auff solliche leüth, die zum dollmetschen untüchtig,
so grosser oncosten gewenndt werden soll.
Vom herrn Gangolffo, pfarrherrn zu Luschnaw, hab weder jch selbst von jme oder durch potten kain
senndtschreiben an e. g. gehörig, empfanngen. Dem jst gewiß allso. Desswegen darff er, her Gangolffus,
sich jnn disem faal mit mir nit entschuldigen. E. g. wissen, daß jch derselbigen zu jeder zaitt mit lust, lieb
vnnd freud zu dienen genaigt gewesst vnnd noch mich schuldig erkenn. Wie wollt jch denn sollichen
brieff verhallten haben? Das sej fern von mir. Gott lob, es weiß mich mit der warhait noch niemandt liegen
oder aines betrugs zu zeihen, es sagen vnnd schreiben ettliche von mir, was sie wollen.
1 V Trubarjevem pismu je pomemben odločni »ne« hrvaškemu prevajanju in tisku.
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