Page 20 - Edvard Vrečko (ur.), Primož Trubar: Nemški spisi 1550-1581, Zbrana dela Primoža Trubarja 11
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/ gefangen / mit Weib vnd Kind weggefürt / von einander
verkaufft / in ewige / vnd ja mehr dan[n] vihiſche dienſtbarkeit
vnnd zum ſchandtlichen vnd vnnatürlichen gebrauch. Sonder ſie
erbarmen mich auch von des wegen / das ſie wenig oder gar
nichts wiſſen / werden auch nicht recht gelernet noch vnterwiſen /
von den nöttigſten vnnd tröſtlichſten Stücken vnſers waren
Chriſtlichen Glaubens / die einem jeden vernunfftigen Menſchen /
zu ſeiner ſeelen Heil / vnd zum höchſten troſt / zu wiſſen
zuforderſt von nöten ſind. Als vom vnderſcheid des Geſetzes vnd
Euangelij / Was die Erbſünd vnnd Rechtfertigung des Glaubens
ſey / Wie man Gott recht anruffen / vnd jme dienen ſoll / Wie
die heiligen Sacrament recht vnd nutzlich zu ge-brauchen /
Warum[m] die Kirchen das recht Volck Gottes / auff diſer Welt /
mehr dann andere Menſchen leiden müſſen / Wie vnd was ſich
doch ein Chriſt in euſſerlichen widerwertigkeite[n] / als in ar-
mut / langwiriger kranckheit / in verfolgungen / im ellend / in
ſchwären gefencknuſſen / vnd in groſſen ſchmertzen / Item in den
jnnerlichen gröſten anfechtungen / als wider die Sünd / wider
den ernſtlichen zorn Gottes / wider den Tod / Teuffel vnd wider
die Hell / ſoll tröſten. Von diſen Stücken verſteen vnd wiſſen die
armen Windiſchen vnnd Crobaten nicht vil / Sonderlich die /
wölche frembde Sprachen vnd Schrifften nicht haben gelernet.
Vnd das macht / das ſie groſſen mangel haben / an rechtſchaffenen
Lehrer vnd Predigern. Vnd das ſie die gantze Bibliſche Schrifft
nicht haben / in jrer Sprach / wie es die Teutſchen vnd andere
Völcker haben. Dann durch das fleiſſig gehör des Göttlichen
worts / vnd durch das empſig leſen der heiligen Schrifft / kom-
men die außerwöleten Menſchen gemeinlich vnd ordenlicher
weiß / auß krafft vnd würckung des heiligen Geiſts / zum rechten
Glauben / zur waren erkanntnuß des Göttli=
chen
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verkaufft / in ewige / vnd ja mehr dan[n] vihiſche dienſtbarkeit
vnnd zum ſchandtlichen vnd vnnatürlichen gebrauch. Sonder ſie
erbarmen mich auch von des wegen / das ſie wenig oder gar
nichts wiſſen / werden auch nicht recht gelernet noch vnterwiſen /
von den nöttigſten vnnd tröſtlichſten Stücken vnſers waren
Chriſtlichen Glaubens / die einem jeden vernunfftigen Menſchen /
zu ſeiner ſeelen Heil / vnd zum höchſten troſt / zu wiſſen
zuforderſt von nöten ſind. Als vom vnderſcheid des Geſetzes vnd
Euangelij / Was die Erbſünd vnnd Rechtfertigung des Glaubens
ſey / Wie man Gott recht anruffen / vnd jme dienen ſoll / Wie
die heiligen Sacrament recht vnd nutzlich zu ge-brauchen /
Warum[m] die Kirchen das recht Volck Gottes / auff diſer Welt /
mehr dann andere Menſchen leiden müſſen / Wie vnd was ſich
doch ein Chriſt in euſſerlichen widerwertigkeite[n] / als in ar-
mut / langwiriger kranckheit / in verfolgungen / im ellend / in
ſchwären gefencknuſſen / vnd in groſſen ſchmertzen / Item in den
jnnerlichen gröſten anfechtungen / als wider die Sünd / wider
den ernſtlichen zorn Gottes / wider den Tod / Teuffel vnd wider
die Hell / ſoll tröſten. Von diſen Stücken verſteen vnd wiſſen die
armen Windiſchen vnnd Crobaten nicht vil / Sonderlich die /
wölche frembde Sprachen vnd Schrifften nicht haben gelernet.
Vnd das macht / das ſie groſſen mangel haben / an rechtſchaffenen
Lehrer vnd Predigern. Vnd das ſie die gantze Bibliſche Schrifft
nicht haben / in jrer Sprach / wie es die Teutſchen vnd andere
Völcker haben. Dann durch das fleiſſig gehör des Göttlichen
worts / vnd durch das empſig leſen der heiligen Schrifft / kom-
men die außerwöleten Menſchen gemeinlich vnd ordenlicher
weiß / auß krafft vnd würckung des heiligen Geiſts / zum rechten
Glauben / zur waren erkanntnuß des Göttli=
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