Page 251 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
59
Wilhelmu Bidembachu in Lovrencu Schmidlinu1
Derendingen, 9. januarja 1569
Prepis.
Hamburg, Staats- u. Univ. Bibl., cod. theol. 1146, 49.
M. Rupel, Trubar išče novega pridigarja za Ljubljano, SR XIII (1961/62), 220–221; Rajhman,
Pisma, 216–217.
Dem ehrwürdigen, hochgelehrten, ehrnhafften und fürnehmen herrn, herrn Wilh. Bidenbach und
Laurentio Schmidlin etc.
Günstige, vertraute, liebe herrn. Euer 2 schreiben und postscripta hab ich vor halber stund heut nach der
predig in der kirchen von den 2 stuttgartischen und laibachischen botten empfangen, daraus vernommen
der herren christlichen räthe und euer treue und liebe gegen der crainerischen kirche, wie ihr den herrn
magistrum Eusebium Frey bewegt, der crainerischen kirchen zu dienen, daß ich mich im nahmen
derselben aufs höchst bedanke. Die gemelte kirche soll auch solches vor aller welt am jüngsten gericht von
euch sagen und rühmen.
Hierauf gib ich euch zu vernehmen, daß eine ehrsame landschafft durch den herrn landsverweser
Hannsen Kiesel per wechsel durch den herrn Haugen mir und andern 160 fl. zu empfangen verordnet
laut beyliegendes des herrn Haugen handschreiben, welches geld der Haugen nit bey dem laibachischen
botten, sondern bey dem strasburgerischen botten mir im gemelten brief verspricht zu schicken, und
hab also bißher auf den botten und gelt gewartet. Also hab ich nächsten meinen gewesenen schreiber
zu Labach, der jetzund in Martiniano stipendio ist, zum wirth zum schaff geschickt fragen laßen, ob der
Jörg, geldbott von Augspurg, sey die woch bey ihm gewest. Spricht der wirth, ja, am nächsten mittwoch
sey er da gewesen und auf Straßburg geritten, kein brief noch geld bey ihm verlaßen, welches mich nicht
wenig anficht. Die arge, untreue welt macht mir allerley gedanken. Der teuffel ist seiner werthen kirchen
feind. So hab ich des junkers Frantz Gall aus Crain geld, das er mir zu behalten geben, mit welchem ich
den pfarherrn von Dachtel abfertigen wöllen, verbraucht zum gebau meines hauses und hab um ein
stück garten, an meinem gelegen, 45 fl. dieser tag so paar ausgeben. Das alles schreib ich den herren in
Crain, schick auch ihnen euer beide schreiben, daraus sie lauter vernehmen, daß ein gewieser prediger
vorhanden, und so fern sie einen solchen mit weib und kind haben wollen, daß sie dem herrn d. Jacob und
mir schreiben und gewiß geld mir zukommt, wollen wir ihren zuschicken. Ich schreib auch hiemit dem
1 Trubar si prizadeva, da bi našel slovenski evangeličanski cerkvi primernega pridigarja, sedaj omenja Evzebija Freya.
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Wilhelmu Bidembachu in Lovrencu Schmidlinu1
Derendingen, 9. januarja 1569
Prepis.
Hamburg, Staats- u. Univ. Bibl., cod. theol. 1146, 49.
M. Rupel, Trubar išče novega pridigarja za Ljubljano, SR XIII (1961/62), 220–221; Rajhman,
Pisma, 216–217.
Dem ehrwürdigen, hochgelehrten, ehrnhafften und fürnehmen herrn, herrn Wilh. Bidenbach und
Laurentio Schmidlin etc.
Günstige, vertraute, liebe herrn. Euer 2 schreiben und postscripta hab ich vor halber stund heut nach der
predig in der kirchen von den 2 stuttgartischen und laibachischen botten empfangen, daraus vernommen
der herren christlichen räthe und euer treue und liebe gegen der crainerischen kirche, wie ihr den herrn
magistrum Eusebium Frey bewegt, der crainerischen kirchen zu dienen, daß ich mich im nahmen
derselben aufs höchst bedanke. Die gemelte kirche soll auch solches vor aller welt am jüngsten gericht von
euch sagen und rühmen.
Hierauf gib ich euch zu vernehmen, daß eine ehrsame landschafft durch den herrn landsverweser
Hannsen Kiesel per wechsel durch den herrn Haugen mir und andern 160 fl. zu empfangen verordnet
laut beyliegendes des herrn Haugen handschreiben, welches geld der Haugen nit bey dem laibachischen
botten, sondern bey dem strasburgerischen botten mir im gemelten brief verspricht zu schicken, und
hab also bißher auf den botten und gelt gewartet. Also hab ich nächsten meinen gewesenen schreiber
zu Labach, der jetzund in Martiniano stipendio ist, zum wirth zum schaff geschickt fragen laßen, ob der
Jörg, geldbott von Augspurg, sey die woch bey ihm gewest. Spricht der wirth, ja, am nächsten mittwoch
sey er da gewesen und auf Straßburg geritten, kein brief noch geld bey ihm verlaßen, welches mich nicht
wenig anficht. Die arge, untreue welt macht mir allerley gedanken. Der teuffel ist seiner werthen kirchen
feind. So hab ich des junkers Frantz Gall aus Crain geld, das er mir zu behalten geben, mit welchem ich
den pfarherrn von Dachtel abfertigen wöllen, verbraucht zum gebau meines hauses und hab um ein
stück garten, an meinem gelegen, 45 fl. dieser tag so paar ausgeben. Das alles schreib ich den herren in
Crain, schick auch ihnen euer beide schreiben, daraus sie lauter vernehmen, daß ein gewieser prediger
vorhanden, und so fern sie einen solchen mit weib und kind haben wollen, daß sie dem herrn d. Jacob und
mir schreiben und gewiß geld mir zukommt, wollen wir ihren zuschicken. Ich schreib auch hiemit dem
1 Trubar si prizadeva, da bi našel slovenski evangeličanski cerkvi primernega pridigarja, sedaj omenja Evzebija Freya.
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