Page 247 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma

cathegorice respondiren, ob er ins land Crain ziehen und 12 oder 14 tagen sich aufmachen will; so lang
wolt ich den botten aufhalten, der mit ihme würde hieneinziehen. Darauf er mir wider geschrieben, er will
selbst auf den nächsten montag zu mir gen Tübingen kommen und alle sach mit mir beschließen.
Solches hab ich dem herrn d. Schnepff anzeigt, jhn gebetten, wann der pfarherr von Dachtel zu jhm
komme, daß er mich laße wißen, man werde mich in der buchtruckerey finden. Also ist er um 3 uhr
nachmittag kommen, aber wie der d. Schnepff sein unbeständigkeit erfahren, hat mit ihm nichts handlen
wöllen und hat den magistrum Krapnerum zu mir geschickt, ich soll selbst mit ihme handlen. Hirauf bin
ich mit dem mr. Krapnero zu ihm in das wirtshaus zum Pondorffer gangen, ihn empfangen. Gedachte, daß
er kommen seye ... [del besedila manjka], nach längs die sach erzelt, statum ecclesiae Carniolane anzeigt
und gebetten und ermahnt, er soll solche vocatio nachkommen. Entgegen hat er in longum discutiens
angefangen die seltzame argumenta fürzubringen, deren etliche ich hernach anzeigen will. Daraus der
mr. Krapner und ich alßbald abgenommen, daß er ein geltnarr sey. Und nach dem abend waren wir von
ihm gangen, dem wirth befohlen, er solle ihm genug geben, ich wils zahlen, und zu ihm gesagt, er sol
sich anders bedenken, ich will zu morgen wieder zu ihm kommen und von der sach weiter reden und
beschließen. Zu morgen vor und beym eßen war sein gestern zeigen. Und nachdem mr. Krapnerus nicht
mit uns wolt eßen, sind nach dem eßen zum Krapnero gangen und abermals von neuem den handel
fürgenommen, aber bey ihm nichts erhalten mögen. Seine argumenta sind diese: Jst die praedicatur
zu Labach so gut und sicher, warum schickt der herr Brentius und die andere geistliche räthe ihre
tochtermänner oder vetters und schwägers nicht dahin und nur ein dorffpfäfflein? Und dieweil ihr etliche,
der herr Reüter, diaconus zu ... [izpuščeno], und andere haben die condition abgeschlagen, so würde man
ihn vür einen leichtfertigen mann halten, daß ers angenommen. Jtem wann er gezogen wär oder noch
zöge und erfriehre am wege, wer wolt ihn sein leben versichern. Jtem die herrn aus Crain schicken ihm
weder cost noch geld, benennen die besoldung nicht. Jtem er woll haben ein herr. besoldung. Nolo, sprach
er, spem tanto labore et periculo.
Was wir ihme darauf geantwortet, möchtens kaum auf ein buch papier bringen. Ich hab ihm versprochen,
mit einer guten kost und mit 20 fl. auf die reyß zu versehen, mit 200 thaler jährlicher besoldung, mit
großen verehrungen, mit zehrung hienein und heraus, in summa, ihn vertröst, er soll gehalten werden wie
mr. Curtius zu Grätz in Steyer. Darauf geantwortet, was ist der Curtius, ich hab sein schreiben gesehen,
schreibt dem d. Bidenbach teutsch schlechte hand, er will mit der lincken hand beßer als er schreiben.
Er hab von seiner pfarr mehr dann 200 thaler, hab auch zu erben nicht wenig, darum woll er gewiese
starcke besoldung haben. Ich widerlaß jhme der herrn aus Crain schreiben, daß sie sich gegen ihme mit
der zehrung und besoldung wohl halten, daß er damit zufrieden seye. Aber das hat nichts geholffen. Mit
dem hat er mich zum zorn bewogen, hab ihn capitulirt und gesagt: Jhr sucht nicht victoriam Christi noch
propagationem suae ecclesiae, sondern allein sicherheit und groß geld, darum seyd ihr nicht zu keinem

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