Page 220 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma
49
Deželnemu oskrbniku in kranjskim odbornikom1
Ljubljana, 29. oktobra 1564
Izvirnik, s Trubarjevo roko samo podpis, na zadnji strani oznaka (v naši izdaji nadpis »Truberi
bedenckhen vnd rathschlagen«).
SI AS 2, Deželni stanovi za Kranjsko, I. registratura, šk. 92 (fasc. 54/7–1).
Foto: NUK, Ms 1061, št. 20.
Elze, Briefe, 433–436; Rajhman, Pisma, 191–194.
Truberi bedenckhen vnd rathschlagen
An seine genedige vnnd gebietunde herrn, herrn lanndts verweser vnnd an die herrn verordenten in Crain
des Truberi bericht vnd guettbedenckhen in den yeczt fürfallenden handlungen, wie volgt.
Erstlich was des herrn Vngnaden schreyben belangt, sollen e. g. wissen, daß jrer g. leczt schreyben an
mich ist mir durch ein eygenen potten von Walthenstein vor viczdomb thor alhie geantwort worden; die
andern schreyben an e. g. vnnd an herrn Khlombner hett er schon vorin von jme geben. Was mir aber
der herr Vngnad schreybt, werden auß beyligunden jrer g. schreyben an mich vernemen. Auff dises sein
schreiben hab ich jrer g. geschriben, wie e. g. nicht anhaimb, aber täglich von Wienn gewartig, vnnd
daneben angezeygt, wie vnnser genedigister lanndts fürst die gedruckhte windische khirchen ordnung
einzustellen den herrn verordenten ernstlich aufferlegt vnnd den herrn Jörgen Jurschiczs, prediger zu
Stein, weckhzuschaffen dem herrn viczdomb zum andern mal beuolhen. Vnnd soliches zeig jrer g. an in
der gehaimb vnd vertrawen, weliches niemandt allein vnnserm genedigisten fürsten von Wirtemberg sol
offenwaren.
Dem herrn Stephano Consul hab ich vnter anderm geschriben, daß weder seine crabatische, cyrulische
noch meine crainerische buecher nicht abgehen, zu besorgen, wir werden auß vnsern buechern skarniczl
machen vnnd die scombros, wie der Persius sagt, einwickheln. Denn wie in aller wellt, also auch in disen
landen ist der glaub, lieb, gottsforcht, frag nach ewigem leben schier gar erloschen etc. Das hab ich darumb
geschriben, nachdem ich bericht, daß der guet herr, herr Vngnad, hab vber das, was die reychsstende zum
crabatischen druckh geben, sein eygen gellt bey 3000 gulden dargestreckht vnnd wil erst an mehrern orten
druckherey anrichten, daß ich besorg, der guett herr werde zu weyt angefürt.
Zum andern, was den fürstlichen beuelch belangt, rhat jch trewlich, daß man jr f. d. von der gedruckhten
khirchen ordnung lauter vnnd warhafftig berichte, daß ich sie nicht gemacht, sonndern allein die
1 Trubar si prizadeva, da bi ohrabril malodušne deželne stanove.
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Deželnemu oskrbniku in kranjskim odbornikom1
Ljubljana, 29. oktobra 1564
Izvirnik, s Trubarjevo roko samo podpis, na zadnji strani oznaka (v naši izdaji nadpis »Truberi
bedenckhen vnd rathschlagen«).
SI AS 2, Deželni stanovi za Kranjsko, I. registratura, šk. 92 (fasc. 54/7–1).
Foto: NUK, Ms 1061, št. 20.
Elze, Briefe, 433–436; Rajhman, Pisma, 191–194.
Truberi bedenckhen vnd rathschlagen
An seine genedige vnnd gebietunde herrn, herrn lanndts verweser vnnd an die herrn verordenten in Crain
des Truberi bericht vnd guettbedenckhen in den yeczt fürfallenden handlungen, wie volgt.
Erstlich was des herrn Vngnaden schreyben belangt, sollen e. g. wissen, daß jrer g. leczt schreyben an
mich ist mir durch ein eygenen potten von Walthenstein vor viczdomb thor alhie geantwort worden; die
andern schreyben an e. g. vnnd an herrn Khlombner hett er schon vorin von jme geben. Was mir aber
der herr Vngnad schreybt, werden auß beyligunden jrer g. schreyben an mich vernemen. Auff dises sein
schreiben hab ich jrer g. geschriben, wie e. g. nicht anhaimb, aber täglich von Wienn gewartig, vnnd
daneben angezeygt, wie vnnser genedigister lanndts fürst die gedruckhte windische khirchen ordnung
einzustellen den herrn verordenten ernstlich aufferlegt vnnd den herrn Jörgen Jurschiczs, prediger zu
Stein, weckhzuschaffen dem herrn viczdomb zum andern mal beuolhen. Vnnd soliches zeig jrer g. an in
der gehaimb vnd vertrawen, weliches niemandt allein vnnserm genedigisten fürsten von Wirtemberg sol
offenwaren.
Dem herrn Stephano Consul hab ich vnter anderm geschriben, daß weder seine crabatische, cyrulische
noch meine crainerische buecher nicht abgehen, zu besorgen, wir werden auß vnsern buechern skarniczl
machen vnnd die scombros, wie der Persius sagt, einwickheln. Denn wie in aller wellt, also auch in disen
landen ist der glaub, lieb, gottsforcht, frag nach ewigem leben schier gar erloschen etc. Das hab ich darumb
geschriben, nachdem ich bericht, daß der guet herr, herr Vngnad, hab vber das, was die reychsstende zum
crabatischen druckh geben, sein eygen gellt bey 3000 gulden dargestreckht vnnd wil erst an mehrern orten
druckherey anrichten, daß ich besorg, der guett herr werde zu weyt angefürt.
Zum andern, was den fürstlichen beuelch belangt, rhat jch trewlich, daß man jr f. d. von der gedruckhten
khirchen ordnung lauter vnnd warhafftig berichte, daß ich sie nicht gemacht, sonndern allein die
1 Trubar si prizadeva, da bi ohrabril malodušne deželne stanove.
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