Page 131 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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Was aber nun die vrsachen, daß ich nicht zeitlicher meinem zuesagen nach herein khumen pin, das haben
e. g. vnd h. aus den meinen vorigen dreyen an sie gethanen schreiben vnd aus den teutschen vorreden
der neuen windischen, crabatischen vnd cyrulischen buecher verstanden vnd vernumen, daß ich jn der
zeit nicht mueßig gegangen noch vergeblich ausgebliben pin, sonder was guets, gott dem almechtigen
angenem vnd gefällig volpracht hab, dadurch verhoffenlich die rechte religion werde nicht allain jn disen
landen, sonder auch jn Croatien, Dalmatien, Seruien, Bossen vnd Bulgarien werden gepflantzt vnd
erweitert.
Dan so entbeut der durchleuchtig, hochgeborn fürst vnd herr, herr Cristoff, hertzog zu Wierttenberg
etc., mein gnädiger fürst und herr, eur g. vnd hr. seiner f. g. genädigen vnd genaigten grues vnd willen
vnd erfreyen sich mit dem hochsten, daß gott der allmechtig jn cristlichen landen sein heiligs allain
seligmachendts wort zu disen letzten zeitten vatterlich auch khumen vnd erscheinen lassen, welches
eur g. vnd hr. so sünlich vnd hertzlich angenommen, erkhanth vnd bekhanth; haben auch deßhalben,
wie jr fürstlich g. mich vnlangs vor meinem von Tibingen verrükhen mündlichen bericht, eur g. vnd
hr. g[nädiglich] zuegeschriben, welches schreiben e. g. vnd hr., als bisher nicht geschehen, in khürze
empfachen werden. Damit auch an jrer f. g. cristlichen befürderung nichts erwinde, haben dieselb zu
hilff des angefangen crabatischen drukhs dise negstuerschinenen zway jar sechs hundert gulden reinisch
gnädigclich vnd vätterlich dargeraicht, daneben auch dem herrn Anthonj die cosst, dem herrn Steffan
die behausung vnd mir sambt verleyhung der pharr zu Vrach, als lang ich daruorn gewest, ainhundert
gulden zu zerung des yezigen herein raisens geschenkht, sich auch darüber gar genedigclich erbotten, dise
vnsere khirchen, auch mich vnd mein weyb vnd khinder jn genädigem beuelch zu haben. Zu dem ich
auch gar nicht zweiffel, wie jchs dan zum thail von jrer f. g. selbs vernomen hab, wo jr f. g. gehorsamblich
angelangt vnd gebetten, aus disem landt zwen jngeniosos jüngling, so khunfftig zum transferieren vnd
andern erlichen khunssten gebraucht werden mechten, jn derselben jrer f. g. stipendium antzunemen, das
jr f. g. dasselb vmb der ehren gottes vnd aufnemung willen der rainen cristlichen leer genedigclich gern
thuen würden. Darauf jch eur g. vnd hr. gehorsamblich vermant vnd gebetten haben will, jn disem jrer f. g.
vatterlicher mildigkhait nicht auszuschlagen, sonder destwegen jren f. g. gehorsamblich zu schreiben vnd
zu bitten.
Vnd nachdem der almechtig aus sonderm genadigen fürsehen dermassen verordent vnd dahin khumen
lassen, daß ich auf eur g. vnd hr. begern wyderumb jn disem meinem vatterlandt vnd alhie zu Laibach das
hailig gotlich wort jm rechten catholischen allgemainen cristlichen verstandt vnd nach jnhalt vnd vermög
der augspurgerischen confession predigen vnd dj h. sacrament, wie dieselbigen vom son gottes selbst
syndt eingesetzt, austeillen vnd raichen soll etc., so will ich jm namen des herrn disem götlichen berueff
vnd ambt, als vil got gnad verleycht, vleissig nachkhumen vnd auswarten. Vnd e. g. vnd hr. wollen sehen
vmb ein andere grossere khirchen, dann die jm spital, wie allen wissundt, jst zu khlein vnd zu enge, der

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