Page 345 - Edvard Vrečko in Fanika Krajnc-Vrečko (ur.), Primož Trubar, Pisma. Zbrana dela Primoža Trubarja, 10. Ljubljana: Pedagoški inštitut.
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pisma

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Primož Trubar kralju Maksimilijanu1
11.  avgusta 1560
Anecdota Brentiana Ungedruckte Briefe und Bedenken von Johannes Brenz. Gesammelt und herausgegeben
von Dr. Th. Pressel, Archidiaconus in Tübingen. Tübingen, 1868. Verlag von J.J. Heckenhauer, 473-474.2
Primus Truber an den König zu Beham
Gnedigster Herr. E. K. M. bitt ich underthenigst, Sie wölle mein anligen gnedigst vernemen und Ir die
selbe von wegen der rechten waren christlichen lehr, wie mir nicht zweyffelt, bevolhen sein lassen. Dann
es hatt newlicher zeit die Erbar landtschafft im Crein laut hie bey gelegter Copey, mit A bezeichnet, mich
zu einem predicanten, so gottes wort verkündigen und die Sacramenta nach einsatzung Christi bey jnen
aussteilen soll, gnediglich und günstiglich beruffen.
Wiewoll ich nun für mein person gantz geneigt were, alssbald mich in gottes namen zuerheben und dem
Christlichen fürnemen gemelter landtschafft durch die hilff des allmechtigen zu willfaren, So hett doch
die sach meiner person halben ein solche gestallt, daß von key. M. vor 13 Jaren ein bevelch aussgangen,
daß Ich sollt gfaenglich eingezogen werden. Auch, nach dem der Allmechtig mir unversehret darvon
geholffen, bin ich alssbald daruff von dem bischoff zu N. excommunicirt und in ban erkennet worden.
Welche handlung allzumall noch nicht meins wissens cassirt und uffgehaben sein. Sollt ich mich nun,
solcher sach noch unerörtert, dahin begeben , ist zu gedencken, daß es nicht allein meiner person (die ich
doch im gehorsam Christi gern in die schanz schlahen will,) sonder vill mehr der Landtschafft nachteilig
und gfaerlich sein. Hab daruff auch ettlicher Theologen radt pflegt; die zeigen mir an, daß diser beruff
sollcher gstallt, ehe denn die landtschafft die gelegenheit meiner person und jrer gfaerligkeit bericht,
nicht annaemlich, auch nicht verantwortlich sein wöll. Das vermelde E. k. M. ich in aller underthenigkeit
diser Ursach halben, im fall da die offt bemelte landtschafft E. k. M. solches handels halb underthenigst
ansuchen wurde; E. k. M. wölle (wie ich gantz gehorsamlich verhoffe, der Allmechtig auch dasselb E. k. M.
nicht unvergellten lassen wurde) die handlung dahin gnedigst zu dirigiren verhelffen, daß eintweder sie

1 Očitno gre za tretjo različico ali sploh skrajšani prepis pisma, ki ga je Trubar pisal kralju Maksimilijanu, in o katerem Elze (Briefe,
90) in Rajhman (Pisma, 334) domnevata, da bi moglo obstajati. Prva različica (glej tu, pismo štev. 15) je datirana 15. julija 1560,
druga (glej tu, pismo štev. 17), le deloma spremenjena, ima datum 27. julija 1560 in ta, priloga Brenzovega pisma vojvodi Krišto-
fu, nosi enak datum kot Brenzovo pismo. Pismo je uvrščeno na konec, ker je bilo skupaj z Brenzovim pismom vojvodi Krištofu
odkrito že po opravljenih prvih korekturah te izdaje.

2 Str. 35: »Aus der Urschrift im Archiv des Stuttgarter Konsistoriums. In Sachen Trubers.« Navedena lokacija izvirnika dokazuje,
da niti Elze niti Rajhman tega pisma nista imela v razvidu, saj Elze (Briefe, 90) govori o dveh pismih, enem v kranjskem dežel-
nem arhivu, in drugem v dunajskem državnem arhivu.

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